Wenn zwei sich mögen und die gleichen Ziele haben im Leben, dann tun sie sich zusammen und erreichen (im Idealfall) gemeinsam viel mehr als sie es alleine je könnten. Das gilt für Liebende, für Firmen – und für Vereine. So haben jüngst der Förderverein Botanischer Garten und Theresienstein Hof und der Verschönerungsverein – Verein der Freunde Hofs fusioniert. Weil die beiden Vereine nicht nur lange Namen, sondern auch viele Mitglieder haben, dürfte nun der Verschönerungsverein Botanischer Garten, Theresienstein und Hof mit über 670 Mitgliedern der größte bürgerliche Verein der Saalestadt sein.
„Ich kann gar nicht dankbar genug sein, dass sich so viele Hofer unserer Sache anschließen“, sagt Vorsitzende Martina Tögel. Weil der Förderverein bei der Fusion als aufnehmender Verein agiert hat, ist dessen alte Vorstandschaft auch die des neuen Vereins. Stellvertretende Vorsitzende ist Andrea Romeike, Schriftführerin Petra Strey-Schiffmann und Schatzmeisterin Ulla Berce.
Ähnliche Ziele
Schon in der Vergangenheit haben Förderverein und Verschönerungsverein zusammengearbeitet, wie zum Beispiel bei der Umsetzung des Geopfads Theresienstein. Vor zirka zwei Jahren fragte der Vorstand des Verschönerungsvereins bei Martina Tögel an, ob man nicht fusionieren wolle. „Unsere Vereinsziele sind sehr ähnlich“, erklärt Tögel. Zudem habe der Verschönerungsverein verschiedene Grunddienstbarkeiten in Hof, die überwiegend in der Gegend des Theresiensteins liegen.
Es handelt sich dabei um Grundstücke, die zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts dem Verschönerungsverein gehört haben, und die später an die Stadt Hof übertragen wurden. Im Gegenzug ist die Stadt dazu verpflichtet, die entsprechenden Grundstücke zum Wohl der Bevölkerung als öffentliche Grünanlagen zu erhalten und zu pflegen. Das gilt neben diversen Grundstücken am Theresienstein auch für den Wittelsbacher Park, die Schellenberganlage und einige Flächen um den Bismarckturm.
Das Hauptaugenmerk des Vereins wird weiterhin auf Botanischem Garten und Theresienstein liegen, und am Veranstaltungsprogramm wird sich zunächst wenig ändern. Im kommenden Jahr schon gilt es jedoch ein großes Jubiläum zu feiern, denn der Verschönerungsverein wurde 1875 von Gottlob Thomas gegründet. Dass der fusionierte Verein den Namen „Verschönerungsverein“ trägt, ist eine Hommage an den rührigen Stadtbaurat, dem die Stadt nicht nur einen der ältesten Vereine und das Labyrinth am Theresienstein oder den Luitpoldhain verdankt. Auch beim Bau von Schulen oder dem alten Landkrankenhaus sowie des Friedhofs in der Plauener Straße war, wie Martina Tögel berichtet, Gottlob Thomas maßgeblich beteiligt.
Bereits Pläne
So gehört zu den Plänen der Vorsitzenden für die nahe Zukunft nicht nur das Kennenlernen der neuen Vereinsmitglieder, sondern auch die ein oder andere Veranstaltung über Gottlob Thomas. Außerdem möchte sie erfahren, welche Wünsche, Vorstellungen und Ideen die Mitglieder des Verschönerungsvereins mitbringen. Nicht nur in dem neuen Namen, sondern auch in den Aktivitäten des Vereins sollen sich schließlich alle Mitglieder wiederfinden. Die lange geplante Sanierung des Erdbebenhäuschens am Stein soll bald Fahrt aufnehmen, und der „Münsterknabe“, eine Skulptur am Rande des Hofer Bismarckturm-Geländes, soll eine neue Inschrift bekommen, weil die alte nicht mehr komplett vorhanden ist.
Der Verschönerungsverein Botanischer Garten, Theresienstein und Hof lädt regelmäßig zu Führungen oder Vorträgen ein; viele davon handeln von Themen rund um Natur und Umwelt. Aber auch Ausflüge zur Sternwarte oder ins Reinhart-Kabinett standen schon auf dem Programm. „Wir wollen gemeinsam Hof kennenlernen“, erzählt Martina Tögel. Ein mal im Jahr steht zudem eine Tagesfahrt an. Diese führt oft in einen Botanischen Garten. Die Termine des Vereins werden auf der Homepage sowie in den lokalen und sozialen Medien bekanntgegeben.
Jahreshöhepunkt ist das Rosenfest im Botanischen Garten, das traditionell viele Besucher aus der Region und darüber hinaus anlockt. Rund 60 Helfer und zahlreiche Kuchenbäcker sorgen für das Gelingen des beliebten Festes. „Hier kann man sich aktiv in einem tollen Team einbringen“, wirbt Martina Tögel. „Wir haben immer viel Spaß bei der Arbeit.“
Fleißig anpacken
Die Vorsitzende blickt dankbar auf alles zurück, was der Verein in den vergangenen Jahren geschafft hat, und lobt die gute Zusammenarbeit mit Stadt, Stadtmarketing und städtischem Bauhof. Pläne für die Zukunft gibt es natürlich reichlich – und auch hier dürfen und sollen sich alle Mitglieder gerne mit ihren Ideen und Wünschen einbringen. „Es ist schön, dass der Theresienstein viele naturbelassene Ecken für Tiere und Pflanzen hat. Aber es gibt durchaus noch die ein oder andere Ecke, wo es etwas blütenreicher und schicker sein dürfte.“ Dafür möchte der Verschönerungsverein Botanischer Garten, Theresienstein und Hof weiterhin fleißig anpacken. Und weiterhin eng mit der Stadt und anderen Vereinen – nicht zuletzt auch ProHof – zusammenarbeiten. „Denn wenn man etwas für Hof erreichen will, dann muss man das gemeinsam tun.“ Sandra Langer
Mitglied werden
Wer Mitglied im Verschönerungsverein Botanischer Garten, Theresienstein und Hof werden möchte oder Kontakt zu den Verantwortlichen sucht, findet unter www.botanischer-garten-hof.de einen Mitgliedsantrag sowie alle wichtigen Daten. Der Jahresbeitrag liegt für Einzelpersonen bei 15 Euro, für Familien bei 25 Euro. Wer die Arbeit des Vereins durch eine Spende unterstützen möchte, überweist an: IBAN DE02 7806 0896 0007 2370 30 bei der VR Bank Bayreuth-Hof.
Foto: Gibt es „echte“ Hofer, von denen kein Foto an diesem Brunnen existiert? Wahrscheinlich nicht… Die Vorstandschaft des fusionierten Verschönerungsvereins Botanischer Garten, Theresienstein und Hof am Frosch-Brunnen im Botanischen Garten: (von links) stellvertretende Vorsitzende Andrea Romeike, Schatzmeisterin Ulla Berce, Vorsitzende Martina Tögel und Schriftführerin Petra Strey-Schiffmann.
Foto: Elisabeth Abt