30 Jahre ist es jetzt her, dass der Flugtriebmechaniker und damals leidenschaftliche Motorradfahrer Günter Wamser sich einen Traum erfüllt und seinem Leben eine neue Richtung gegeben hat: Mit seinen Pferden Gaucho und Rebelde und seinem Hund Falko startete er im Januar 1994 im Süden Patagoniens die Durchquerung Amerikas zu Pferd. Fast auf den Tag genau drei Jahrzehnte später, am 30. Januar um 19.30 Uhr, kommt er auf Einladung von ProHof in die Hochschule Hof, um von seinem Abenteurerleben, das er seitdem führt, zu erzählen und die schönsten Bilder zu zeigen.
Mit dabei ist Günter Wamsers langjährige Gefährtin Sonja Endlweber. Die gebürtige Wienerin begleitet ihn seit 2007 auf allen Reisen. Auch sie gab für das Abenteurerleben ihren Beruf auf und verarbeitet seitdem die gemeinsam erlebten Geschichten in Büchern, Reportagen und Vorträgen, um damit auch andere Menschen zumindest gedanklich mit hinaus in die Welt zu nehmen.
Obwohl Günter Wamser und Sonja Endlweber seit vielen Jahren neben ihren Reisen auch immer wieder monatelang auf Vortragstournee unterwegs sind, hatten sie noch nie auch nur einen Auftritt in Hof. „Das muss sich ändern“, dachte sich Sonja Kolb-Funk vom Pro-Hof-Vorstand, als sie die SWR-Reisehelden-Dokumentation „Mit vier Mustangs durch den Wilden Westen – Reiten ins Abenteuer“ im Fernsehen auf ARD sah. Das Motto „raus aus dem Trott“, nach dem sie leben und handeln, gelte auch für den Verein ProHof, und somit passe der Vortrag bestens ins Vereinsprogramm.
Inzwischen sind Günter Wamser und Sonja Endlweber für eine kurze Stippvisite erstmals in der Hofer Region gewesen und haben sich ihren künftigen Vortragsort angeschaut. Bei der Gelegenheit nahm Klaus Beer sie gleich in die Abteilung „Signs of Fame“ seines Fernwehparks in Oberkotzau auf, das heißt, sie bekamen ein eigenes Starschild im Park und sind nun von der Reihenfolge her die 527. Prominenten, die sich hier verewigt haben. Um für die richtige Pferde- und Abenteuer-Stimmung zu sorgen, kam die selbstständige Pferde-Trainerin Iris Herrmann aus Hof mit ihrem Pferd „Chip“ dazu.
Unterwegssein das Ziel
Bei dem Aufenthalt im Fernwehpark bestand auch Gelegenheit, ausführlich mit Günter Wamser und Sonja Endlweber über ihre Reisen und Vorträge zu sprechen. „Das Tolle am Unterwegssein mit Pferden ist, dass man an Orte kommt, die man als Autofahrer oder Wanderer niemals sehen würde“, sagte Günter Wamser auf Nachfrage. Dabei gehe es allerdings nicht um Touristen-Highlights, sondern das Unterwegssein in der Natur an sich.
Das Leben in der Natur gestalte sich oft einfacher als das zu Hause an einem festen Ort. Man müsse nur mit dem Bewusstsein herangehen: „Egal, was auf der Reise passiert, wir werden damit fertig.“ Herausforderungen habe man vor allem mit Naturgewalten erlebt – mit Menschen in den ländlichen Regionen des amerikanischen Kontinents habe es dagegen nie irgendwelche Probleme gegeben.
Auf die Frage, ob es nicht schwer gewesen sei, ihr altes Leben aufzugeben, antwortete Sonja Endlweber: „Das war keine so große Sache. Man braucht bloß ein bisschen Mut für den ersten Schritt und muss es dann einfach tun.“ Das Schönste am Unterwegssein für sie sei es, morgens in der Natur aufzuwachen oder nach einem Regentag zu sehen, wie die Sonne wieder hervortritt und die Landschaft in unzählige Farben taucht. Auch wenn man inzwischen eine feste Bleibe im Main-Tauber-Kreis habe, werde man das Nomadenleben nicht aufgeben. Jeder einzelne Tag sei Teil einer großen Reise – oder anders ausgedrückt: „Die tollste Reise ist das Leben selbst.“ Manfred Köhler
Info:
Am 30. Januar um 19.30 Uhr präsentiert ProHof im Großen Hörsaal Audimax B023 in der Hochschule Hof den öffentlichen Vortrag „Long Way Home – im Sattel durch Amerika“. Karten im Vorverkauf gibt es bei Leder-Neumeister am Oberen Tor 1 in Hof oder im Internet unter www.abenteuerreiter.de.
ProHof verlost Karten für den Vortrag. Einfach das Rätsel am Ende des Magazins lösen und das Lösungswort bis 25. Januar an ProHof e. V., Ludwigstraße 24, 95028 Hof, oder per Mail an info@pro-hof.de schicken.