Das Miteinander von Hund und Mensch in der Hofer Region hat viele Facetten – und ist heute ganz anders als in der Vergangenheit. Diesem spannenden Thema widmet sich das Museum Bayerisches Vogtland mit einer Sonderausstellung „Hofer Hundeleben“ vom 16. Juni bis zum 13. August. Eröffnet wird die Ausstellung am 15. Juni um 19 Uhr im Foyer des Museums (Teilnahme mit Anmeldung). Gezeigt werden ungewöhnliche und seltene Objekte und Bilder, aber vor allem kann auch viel selbst erkundet und ausprobiert werden. So richtig zum Leben erwacht das Thema Hund und Mensch dann bei verschiedenen Führungen – und wenn am „Doggy Day“ am 18. Juni lebendige Vierbeiner mit ins Museum gebracht werden dürfen.
„Neben kulturgeschichtlichen Aspekten geht es um besondere und sogar berühmte Hunde aus Stadt und Landkreis Hof in Vergangenheit und Gegenwart“, berichtet Museumsleiterin Dr. Magdalena Bayreuther. Auch aktuelle Berufe rund um den Hund in der Region würden vorgestellt. Für Kinder und Schulkinder gebe es Audio- und Mitmachstationen, wo Wissen um den besten Freund des Menschen erworben und vertieft werden könne. Außerdem seien viele seltene und auch skurrile Objekte zu sehen – teilweise aus der eigenen Museums-Sammlung, teilweise als Leihgaben von anderen Museen oder von privat. Besonders interessant seien ein historisches Hundegespann, ein Hunde-Scherzgefäß um das Jahr 1700, ein markgräfliches Hundehalsband aus dem 18. Jahrhundert und ein modernes Hunde-Trike.
Schüler gestalten mit
Nicht nur die Ausstellung selbst ist interessant – auch die Art und Weise, wie sie entstanden ist. Die Museumsleiterin und ihr Team haben von der ersten Idee bis zur Ausführung eng mit dem Begabtenkurs des Hochfranken-Gymnasiums Naila zusammengearbeitet, der aus sieben Schülerinnen der Klassenstufen 5 bis 10 besteht. Bei regelmäßigen Treffen im Vorfeld ging es um Themen, Hintergründe und auch das Ausstellungskonzept bis hin zur detaillierten Gestaltung.
Die Schülerinnen fanden es dabei spannend, wie unter ihrer Mitwirkung praktisch aus dem Nichts heraus über Wochen hinweg eine umfangreiche Ausstellung mit Rahmenprogramm entstanden ist. Interessante Lerninhalte habe man dabei ganz nebenbei in sich aufgenommen, zum Beispiel historische Hintergründe des Hundeeinsatzes im Grenzregime der DDR. Beeindruckt zeigten sich die Gymnasiastinnen davon, wie weit die gemeinsame Geschichte von Mensch und Hund schon zurückreicht und welche Rolle der Hund früher als Nutztier gespielt habe, zum Beispiel als „Zugpferd des armen Mannes“. Davon zeugt eine Foto von einem Hundefuhrwerk eines regionalen Lebensmittelhandels um 1929.
Studienrätin Ann-Katrin Marquardt, die Leiterin des Begabtenkurses, legte als Biologielehrerin auch Wert darauf, ihren Schülerinnen möglichst viel Wissen über die Sinnesorgane des Hundes mit auf den Weg zu geben. Außerdem sei es um den richtigen Umgang mit den Tieren gegangen – angefangen bei Fragen, die man sich vor der Anschaffung stellen sollte, um genau den richtigen Hund für sich zu finden. „Es war wirklich schön, wie alle mitgemacht haben“, zieht Ann-Katrin Marquardt Bilanz.
Die Sonderausstellung „Hofer Hundeleben“ besticht auch durch ihr außergewöhnlich umfangreiches Begleitprogramm. Unter anderem läuft ein Social-Media-Gewinnspiel, bei dem man Jahreskarten für den Hofer Zoo gewinnen kann. Hervorzuheben sind auch die Führungen mit einzelnen Schülerinnen des Begabtenkurses und Studienrätin Ann-Katrin Marquardt. Am „Doggy Day“ am 18. Juni von 13 bis 18 Uhr gibt es unter anderem ein Kinderprogramm, Stände, Fachvorträge und Hunde-Vorführungen. Zum Beispiel können Therapiehunde in Aktion beobachtet werden. Leckere Verpflegung gibt es nicht nur für die Menschen sondern auch für die Hunde. Das vollständige Programm und einen genauen Zeitplan findet man unter www.museum-hof.de. Manfred Köhler
Bild: Mit viel Begeisterung haben Sophie, Emma, Maja, Elena, Christina, Rebecca und Melissa an den Vorbereitungsarbeiten der Sonderausstellung „Hofer Hundeleben“ im Museum Bayerisches Vogtland mitgewirkt. Zusammen mit Museumsleiterin Dr. Magdalena Bayreuther (vorne rechts) und Studienrätin Ann-Katrin Marquardt (vorne links) begleiten die Schülerinnen auch die Durchführung der Ausstellung und bieten zum Beispiel Führungen an.
Foto: Manfred Köhler