Die Saale entspringt am nördlichen Höhenrücken des Fichtelgebirges auf etwa 700 Metern Meereshöhe nahe am Gipfel des Großen Waldsteins. Aus der gefassten Quelle nimmt das plätschernde „Bächlein Saale“ seinen Weg auf, um nach etwa 420 Kilometern als Fluss in die Elbe zu münden. Die Hofer haben dabei das Glück, an einem Saale-Abschnitt zu leben, der so viele Naturschönheiten, Besichtigungs- und Freizeitsportmöglichkeiten bietet, dass man auch mal einen „Urlaub zu Hause“ einlegen kann, um alles zu entdecken.
Wer im Hofer Land im Umfeld der Saale Urlaub machen will, sollte auf jeden Fall den Großen Waldstein-Gipfel mit seiner Aussichtskanzel besuchen, die einen weiten Blick über das Bayerische Vogtland und das Fichtelgebirge bietet. Zusammen mit der Ruine des Roten Schlosses, dem historischen Bärenfang und einer Einkehr im Gasthof Waldstein hat man hier ein besonders lohnendes Ausflugsziel.
Ins Bauernhofmuseum
Radwanderer entlang der Saale finden bereits unterhalb des Waldsteins im Markt Zell radlerfreundliche Gasthöfe für eine erste Rast. Kurz hinter dem Ort trifft die Hauptroute mit der Zubringerstrecke zum Saale-Radwanderweg aus Münchberg zusammen, hier lohnt ein Abstecher zum Oberfränkischen Bauernhofmuseum Kleinlosnitz. Wer weiter der Saale folgt, bewegt sich nicht nur durch idyllische Wiesen, Felder und lichte Birkenwäldchen, sondern auch durch die geologisch vielfältige und interessante, leicht wellige Hochfläche der Münchberger Gneismasse.
Sehenswert sind in Weißdorf das Renaissance-Wasserschloss mit dem dazugehörigen Park und die Burgruine Uprode, wo in Oppenroth wieder eine Gaststätte zur Rast einlädt. Für Wassersportler interessant ist die nächste Etappe, der Förmitzspeicher. Hier kann man segeln, surfen, baden, angeln und tauchen, aber auch einfach nur spazieren gehen.
Kultur ist dann wieder in Schwarzenbach an der Saale mit dem sehenswerten historischen Zentrum, dem früheren Schloss und dem Erika-Fuchs-Haus angesagt. Hier trifft man auch auf die Spuren des oberfränkischen Literaten Jean Paul, der als Zeitgenosse von Goethe und Schiller eine hohe Bekanntheit erreichte. Ein Stadtrundgang gibt Einblick in sein damaliges Leben. Durch den Ort führt auch der Jean-Paul-Wanderweg, der alle seine oberfränkischen Lebensstationen von Joditz über Hof, Schwarzenbach an der Saale, Wunsiedel, Bad Berneck und Bayreuth verbindet. Die Aphorismentafeln werden ab hier den Radler auf seiner Route entlang der Saale bis Joditz begleiten.
Bibelzitate auf dem Weg
Die Saale verlässt nun die Fichtelgebirgsregion und führt hinein in die leicht hügeligen Landschaften und schattigen Waldabschnitte des Bayerischen Vogtlandes. In Oberkotzau begleiten Bibelzitate des hier verlaufenden „Bibelwanderweges“ den Radler auf seinem Weg durch den Ort.
Für Erholungssuchende
Durch eine weite Auenlandschaft, die die hier stark mäandernde Saale geschaffen hat, nähert sich der Radler der Stadt Hof. Hofer wissen natürlich, welche Fülle an Urlaubs- und Freizeitmöglichkeiten sich hier bieten, aber für Gäste sei es, dem Verlauf der Saale folgend, noch einmal zusammengefasst. Der erste Abstecher ist für Erholungssuchende gleich ein Volltreffer, nämlich der zum Hofer Naherholungszentrum Untreusee. Neben einer zünftigen Einkehr eignet sich der See für fast jede Form der Freizeitbetätigung – man kann an seinen Ufern aber auch herrlich faulenzen.
Weiter entlang der Saale, geht es vorbei am Freibadgelände, am Hof-Bad und weiter durch die Saaleauen, eines der besonderen Paradiese in Hof. Gleich darüber lockt hier die Hofer Innenstadt mit Einkehr, Freizeit- und Kulturmöglichkeiten ohne Ende. Erwähnt seien außerdem – immer wieder interessant auch für Hofer Daheim-Urlauber – das Museum Bayerisches Vogtland und der Bürgerpark Theresienstein.
Direkt am Saaleradweg, nur wenige Gehminuten von der Innenstadt entfernt, befindet sich die Radoase. Dort sorgt ein Wasserspender für eine kurze Erfrischung. Wer in der Stadt das vielfältige kulinarische Angebot in Anspruch nehmen möchte, kann sein Fahrrad in verschließbaren Boxen aufbewahren, kostenloses Laden inklusive. Verschiedene Sitzmöglichkeiten laden zum Verweilen auf dem ansprechenden Areal ein. Ein jüngst aufgestellter Schirm bietet Schutz vor allzu viel Sonne. Entlang des Radweges werden in Kürze vom Verein ProHof finanzierte Fitnessgeräte aufgestellt, die von allen Generationen genutzt werden können und den Spaß an Bewegung fördern wollen.
Spektauläre Uferhänge
Über Unterkotzau folgt man der Saale aus der Stadt Hof hinaus. Richtung Saalenstein werden die Uferhänge höher, die Landschaften spektakulärer. Die Burgruine Saalenstein auf dem Felsenrücken über dem Saalesteg ist mit ihrer Kuriositätensammlung einen Besuch wert. Von Infotafeln über Jean Paul und seine Jugendheimat begleitet, erreicht man die Fattigsmühle. Radrouten-Anbindungen bestehen ab hier zu dem am Grünen Band gelegenen Deutsch-Deutschen Museum mit Grenzbefestigungen, die das Dorf Mödlareuth vor dem Mauerfall geteilt hatten.
Bleibt man an der Saale, ist Joditz mit seiner sehenswerten Kirche das nächste Ziel. Nahe am Dorf liegt in einer Saaleschleife der Auensee mit Rast- und Bademöglichkeit und als Ausgangspunkt für Wanderungen in der ursprünglichen Naturlandschaft im Saaletal. Der Flussverlauf windet sich durch immer enger werdende, eingeschnittene und bewaldete Täler, die Radroute kann nun nicht so saalenah folgen und muss ihren Verlauf auch über hügeligere Bereiche nehmen.
Die thüringische Stadt Hirschberg mit ihrem Museum für Stadtgeschichte und Gerberei liegt am Wege. Eine Führung bietet viel Interessantes zur wechselvollen Geschichte der Stadt und der Industrieentwicklung. Hier beginnt auch der Wasserwanderweg Saale in Thüringen mit der ersten Einsatzstelle. Ab hier ist die Saale Grenzfluss.
Blick nach Thüringen
In Rudolphstein, gelegen hoch über dem Saaletal, reicht der Blick bis Blankenstein. Hier lässt der Radler das Bayerische Vogtland hinter sich und nimmt seinen Weg in den Naturpark Frankenwald. Nach Eisenbühl mit seinem farbenprächtigen Eisen-Skulpturengarten erreicht er wieder das Saaletal und folgt weiter der Saale. Nahe am Zusammenfluss von Selbitz und Saale markiert der Selbitzsteg den Übergang des Saale-Radwanderweges von Untereichenstein in Bayern nach Blankenstein in Thüringen.
Zum Rennsteig
Hier am Drehkreuz des Wanderns, wo der Rennsteig als Deutschlands längster Höhenwanderweg endet, beginnen die beiden zertifizierten Wanderrouten Frankenweg und Fränkischer Gebirgsweg, und man trifft auch auf den Euregio-Egrensis-Radweg und einige Themenradrouten des Landkreises, die sowohl ins Höllental führen wie auch über die Stadt Lichtenberg mit ihrer Burgruine weiter in das nahe Gesundheitszentrum Bad Steben.
Fotos: Vincent Graetsch, Hilmar Bogler