Sie ist etwas Besonderes, die Kirche auf dem Marktplatz in Oberkotzau. Die Ursprungskirche wurde 1430 durch die Hussiten gebrandschatzt und 1449 wieder aufgebaut. Der achteckige Kuppelanbau erfolgte interessanterweise im Jahr 1936. Einer Zeit, die man nicht unbedingt mit Kirchenbauten in Verbindung bringt. Emporen und noch mehr Emporen bieten Platz für viele Besucher.
Friedrich Heidenreich baute 1769 eine Orgel, dessen Innenwerk im Laufe der Zeit erst durch die Firma Steinmeyer und 1978 durch Orgelbauer Ekkehard Simon im historischen Gehäuse erneuert wurde. Beeindruckend auch der mit vielen Details versehene Kanzelaltar, der von Elias Räntz, einem Bildhauer des Barocks, erschaffen wurde. Er stammte aus einer steirischen Familie und wirkte unter anderem am markgräflichen Hof in Bayreuth.
Im Gotteshaus weist vieles auf die Familie von Kotzau hin, die lange Zeit über die Region herrschte. Mehrere ihrer Familienangehörigen wurden innerhalb der Kirche bestattet. Etliche Epitaphien zeugen an den Innenwänden noch heute davon. Und sie hat einen nicht zu übersehenden Knick. Dies fällt vor allem bei einem Blick vom Altar zum Ausgang auf. Gute 20 Grad sind sichtbares Zeichen eines besonderen architektonischen Merkmals. Kirchenführerin Loni Reißer nahm 30 Interessierte auf eine Zeitreise mit und machte auf viele offensichtliche, aber auch verborgene Details aufmerksam.
Zum Abschluss spielte Johannes Mackensen auf der Orgel „Ein feste Burg ist unser Gott“, und der eine oder die andere stimmte dazu mit ein. Anke Bogler
Fotos Anke Bogler