Um zu erkennen, was Hof alles zu bieten hat, kann der Blick von außen hilfreich sein. Dr. Stephan Gleim, seit Mai Leiter des Unternehmensbereiches Planen, Bauen und Umwelt der Stadt Hof, arbeitete zuletzt in Kassel und hatte die Wahl zwischen mehreren attraktiven Jobangeboten in der ganzen Bundesrepublik, darunter auch für eine Großstadt im Ruhrgebiet. Dass die Entscheidung für Hof fiel, hatte mehrere Gründe – und ist vor allem auch dem Einsatz eines besonderen Hofers zu verdanken …
Stephan Gleim, geboren 1979 in Marburg, ist viel herumgekommen und hat Erfahrung darin, Wohnorte auf ihre Lebensqualität hin einzuschätzen. Nach seinem Studium für Bauingenieurwesen und Konstruktiven Ingenieurbau an der Fachhochschule Darmstadt und einem anschließenden Studium in Bauingenieurwesen, Konstruktions- und Fertigungstechnik an der Universität Kassel arbeitete er zunächst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Stahl- und Verbundbau der Universität Kassel. Anschließend absolvierte er die Ausbildung für den höheren technischen Verwaltungsdienst bei der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte Hannover. Die verschiedenen Ausbildungsabschnitte führten ihn nach Göttingen, Braunschweig, Hannover, Brunsbüttel, Karlsruhe und Aschaffenburg. Internationale Erfahrungen sammelte er bei Auslandsaufenthalten im Rahmen seiner Doktorarbeit zum Thema Erdbebensicherheit von Gebäuden. Unter anderem war er dafür in Südafrika, China, Bangladesh und der Türkei unterwegs.
Berufliche Stationen, die folgten, führten Dr. Stephan Gleim als Projektleiter, Sachbereichsleiter und stellvertretenden Amtsleiter zur Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in den Ämtern Rheine und Hann. Münden und zuletzt als Leiter der Abteilung Bauaufsicht nach Kassel. Unterdessen war er verheiratet und hatte drei Kinder. „Unser ältester Sohn Hannes stand vor der Einschulung, daher war die Zeit für einen Wechsel noch einmal günstig“, erinnert er sich.
Im Bewusstsein, dass dieser Wechsel nach Jahren verschiedenster Tätigkeiten an den unterschiedlichsten Orten nun endgültig sein könnte, informierten Stephan Gleim und seine Frau Jessica, die im gleichen Berufsfeld tätig ist, sich besonders gründlich. Hof war als ein mögliches Ziel unter vielen im Gespräch – bis Dr. Gleim im Hofer Rathaus anrief und an den damaligen Hauptamtsleiter der Stadt Hof Leo Reichel geriet. „Das Gespräch dauerte über eine Stunde“, erzählt er, „und was ich hörte, klang sehr interessant.“
Schließlich habe Leo Reichel noch die Einladung ausgesprochen: „Kommen Sie einfach mal nach Hof, das muss man gesehen haben!“ Jessica und Stephan Gleim folgten der Einladung, schauten sich zwei Tage lang in Hof um, besuchten unter anderem den Untreusee und genossen die Hofer Bratwürste. Das Fazit: „Hof ist so überschaubar, wie wir uns das wünschten, und hat alles, was man braucht.“ Vor allem mit den Themen Kinderbetreuung und Schulen habe man sich besonders befasst und den Eindruck gewonnen, dass die Stadt Hof Eltern bestens dabei unterstütze, dass die Kinder ideal unterkommen. Aufgrund der guten Betreuungsmöglichkeiten für die drei Kinder, konnte auch Jessica Gleim in Hof beruflich neu Fuß fassen – sie arbeitet heute im Bauamt der Stadt Hof in der Goethestraße.
Zu den aktuellen Aufgabengebieten, mit denen Dr. Stephan Gleim als Leiter des Unternehmensbereiches Planen, Bauen und Umwelt der Stadt Hof beschäftigt ist, gehören die geplante Umgestaltung des Bereiches am Oberen Tor und der Aufbau eines Gebäudemanagements für die städtischen Immobilien. Grundsätzlich möchte er im Bereich Stadtgestaltung Akzente setzen. Zu seiner täglichen Arbeit gehört es, Kontakte nach allen Seiten zu pflegen: „Durch Gespräche mit Mitarbeitern, Investoren, Eigentümern und Projektentwicklern möchte ich bewirken, dass im Bereich Bau etwas vorwärts geht in Hof.“
Wo es in Hof baulich noch Verbesserungsbedarf gibt, das weiß Dr. Gleim nicht nur vom Vorbeifahren, sondern durch gründliches Ablaufen der Stadt. Als ehemaliger Ultra-Marathonläufer ist er am liebsten zu Fuß unterwegs, und das nicht nur privat, sondern auch beim täglichen Weg von seinem Wohnort Krötenbruck ins Rathaus und von seinem Büro aus zu Terminen überall im Stadtgebiet. Daher liegt ihm vor allem auch die Aufenthaltsqualität für Fußgänger am Herzen.
Als begeisterte Neu-Hofer haben die Gleims längst damit begonnen, bundesweit die Werbetrommel für die Stadt zu rühren. Verwandte, die zu Besuch kommen, werden mit den kulinarischen Hofer Spezialitäten vertraut gemacht. „Die waren alle so angetan, dass nun ganze Großbestellungen bei uns eingehen“, erzählt er schmunzelnd. So würden auch schon mal dreistellige Beträge in Hofer Wurstwaren investiert. „Eine Tante meiner Frau nahm zuletzt 50 Paar Hofer Käseknacker mit nach Hause“, berichtet er. „Die waren ruckzuck weg, und deshalb haben wir bei unserem darauffolgenden Besuch bei ihr 60 Paar für sie mitgenommen.“ Manfred Köhler