Jedes Kind, das in Hof aufwächst, kennt ihn. Und wahrscheinlich auch die meisten aus dem Landkreis: Der Untreusee vor den Toren Hofs ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für Jung und Alt und hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem wahren Freizeit-Paradies entwickelt.
Vor fast 45 Jahren wurde der Untreusee eingeweiht – auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Hans Heun, der mit seinem Herzensprojekt nicht nur auf Gegenliebe gestoßen war und so manche Widerstände überwinden musste. Waren es damals vor allem Proteste gegen die Eingriffe in die Natur im idyllischen Untreutal, ist es heute zuweilen der Erhalt der Infrastruktur am See, der den Mitgliedern des Hofer Stadtrates Kopfzerbrechen bereitet.
Vor wenigen Jahren hat sich deshalb der Verein „Untreusee-Freunde“ gegründet (siehe Kasten), der sich „die Verbesserung der Aufenthaltsqualität“, die „Erhaltung der Einrichtungen“ sowie „Schutz und Förderung der Freizeitaktivitäten am Untreusee“ zur Aufgabe macht – in enger Zusammenarbeit mit der Hofer Stadtverwaltung sowie verschiedenen Naturschutz- und Umweltorganisationen.
Foto-Spot
Das neueste Projekt des Vereins, das „Herz des Untreusees“ wurde jüngst eingeweiht: Der Foto-Spot am Ufer, gerahmt von einem großen Herz aus Holz, soll allen Untreusee-Fans (und natürlich auch allen anderen Wanderern oder Liebespaaren) Gelegenheit geben, ihre Liebe zum See mit schönen Bildern zu feiern (siehe auch unser Titelbild). Und natürlich ganz nebenbei auch Werbung für das beliebte Naherholungsgebiet machen…
„Schee am See“ hat sich in der Saalestadt längst zum geflügelten Wort entwickelt – und „schee“ ist es auch am Untreusee, der, je nach persönlichen Vorlieben, reichlich Ruhe oder Action für alle Altersgruppen bietet. Neben dem „Üblichen“, wie Spaziergängen auf den 4,5 und 6 Kilometer langen Uferrundwegen, Sonnen, Schwimmen, Angeln, SUP oder Boot fahren, machen diverse Freizeiteinrichtungen den See zum beliebten Ausflugsziel.
Gastronomie gibt es direkt am Ufer oder ein wenig zurückgesetzt mit Blick über den See und die Landschaft. Während sich die Jugend an Grillplätzen, dem Beachvolleyballfeld oder dem Basketballplatz vergnügt, zieht es die Kinder zum Spielplatz – der aktuell grundlegend saniert wird. Schon jetzt ragt ein imposantes Piratenschiff auf und verspricht fantasievollen Spiel-, Kletter- und Rutsch-Spaß. Ein separater Bereich für Kleinkinder soll auch diesen die Möglichkeit geben, in einem geschützten Bereich nach Herzenslust zu buddeln und zu spielen. Nachdem sich der neu eröffnete Spielplatz am Bismarckturm bereits großer Beliebtheit erfreut, können es die jungen Hofer kaum noch erwarten, bald auch den nächsten neuen Spielplatz, gestaltet vom gleichen Anbieter, in Beschlag zu nehmen.
Minigolf ganz modern
Ebenfalls nagelneu: die ehemalige Minigolf-Anlage, die jetzt „Adventure Golf“ heißt und voraussichtlich dieser Tage ihre Pforten öffnen wird. Den ganzen Winter über wurde auf der Anlage fleißig gebaut. Immer wieder linsen Besucher neugierig über den Zaun und staunen: Die 18 Bahnen auf einer Spielfläche von 2800 Quadratmetern zeigen Motive aus der Region – vom Theresienstein-Gebäude über das Hofer Rathaus bis hin zum Hirschsprung im Höllental. Gespielt wird auf den begehbaren Bahnen übrigens nicht nacheinander, sondern gleichzeitig – Spaß und Action sind da quasi vorprogrammiert.
Auch das Labyrinth und der Kletterpark ziehen seit Jahren viele Besucher an. Im Labyrinth sind Orientierungsfähigkeit und ein gutes Gedächtnis gefragt, im Kletterpark ein wenig Mut und sportliches Geschick. Wobei auch die jüngsten Kletterer (ab sechs Jahren oder einer Körpergröße von 1,20 Metern in Begleitung eines Erwachsenen) auf den einfacheren Parcours schon tolle Erfahrungen sammeln können. Insgesamt locken neun Parcours mit 111 Stationen in maximal 14 Metern Höhe auf insgesamt 20000 Quadratmetern Fläche. Eines der Highlights davon ist natürlich die See-Überfahrt, die einen spektakulären und nicht alltäglichen Ausblick über den schönen Untreusee bietet – und immer fährt der Nervenkitzel mit, ob der Schwung auch wirklich bis zum anderen Ufer reicht, oder ob man am Ende „hängen bleibt“ und von den Mitarbeitern des Kletterparks eingeholt werden muss… Sandra Langer
Der Verein „Untreusee-Freunde“ finanziert sich über Mitgliedsbeiträge, Spenden und Fördermittel und arbeitet eng mit der Hofer Stadtverwaltung sowie Umwelt- und Naturschutzorganisationen zusammen. Weitere Infos, die Satzung und auch einen Mitgliedsantrag gibt es unter www.untreusee-freunde.de.
Fotos: Sandra Langer