Lachen ist die beste Medizin, heißt es im Volksmund. Beim Lachen werden Stresshormone abgebaut und Glückshormone ausgeschüttet. Es werden Verbrennungsprozesse in Gang gesetzt und so das Immunsystem gestärkt. Claudia Edelmann weiß um all diese positiven Eigenschaften des Lachens und nutzt diese bewusst für ihr Lachyoga. Die 52-jährige Macherin hat vor kurzem ein Angebot erschaffen, wo vorher keines zu finden war.
Im Interview erzählt sie: „Das erste Mal habe ich Lachyoga auf einer Fastenkur ausprobiert und war über die positiven Auswirkungen überrascht. Danach hat es mich nie wieder richtig losgelassen. Leider habe ich vor Ort kein passendes Angebot finden können.“ Was nicht ist, kann noch werden, denkt sich Claudia Edelmann und lässt sich in diesem Jahr an der Stuttgarter Lachschule zur Lachyoga-Lehrerin ausbilden.
Seither wird es einmal in der Woche lustig am Hofer Theresienstein. Was zunächst witzig klingt, ist aber ernst gemeint. Dort bietet Claudia nämlich einen Lachspaziergang an, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Sie erklärt: „Bei dem Lachyoga setzt man das Lachen gezielt als Werkzeug ein. Unser Gehirn kann nicht unterscheiden, ob wir wirklich lachen oder nur so tun, als ob. Ganz nach dem Motto ´Fake it until you make it´. Deswegen werden die gleichen positiven Hormone ausgeschüttet, wie beim richtigen Lachen.“
Diesen Effekt macht man sich bei der außergewöhnlichen Yogaart gezielt zum Nutzen. Abgesehen davon, dass aus herbeigeführtem Lachen auch schnell ein echtes wird, stellt sich durch die tiefere Atmung beim Lachen auch noch schnell ein Entspannungseffekt ein. Nebenbei wird der ganze Körper besser durchblutet und Verspannungen gelöst. Und durch die Ausschüttung der Endorphine, unsere Glückshormone, wird das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflusst und es werden Schmerzen reduziert. All diese positiven Eigenschaften hat Claudia Edelmann am eigenen Leib beim Lachyoga erfahren können. „Lachyoga hat mir durch eine ziemlich stürmische Zeit in meinem Leben geholfen. Das regelmäßige Lachen gemeinsam mit anderen hat mir sehr gut getan und mich wieder auf Kurs gebracht. Diese wertvollen Erfahrungen wollte ich unbedingt weitergeben und auch anderen zeigen, wie gut bewusstes Lachen tut“, erzählt Claudia.
Aller Anfang ist schwer, das weiß auch Frau Edelmann. „Für einige ist es beim ersten Mal ungewöhnlich, so offen vor und mit anderen zu lachen. Gerade eher introvertierte Menschen brauchen ein bisschen Zeit und Übung, um aus sich rauszukommen. Aber wenn das Eis mal gebrochen ist, kommen nicht nur die Glückshormone, sondern auch das Selbstvertrauen. Es wird im Allgemeinen immer weniger gelacht. Umso wichtig ist nicht nur das Lachyoga, sondern auch die Botschaft, die dabei verbreitet wird. An Anfang verändert das Lachen mich selbst, aber irgendwann auch die Welt um mich herum.“ Und auch dabei geht es beim Lachyoga: Die Dinge wieder positiver zusehen und Problemen auch mal mit einem Lachen zu begegnen.
Noch ein weiterer Effekt beim Praktizieren von Lachyoga: Man nimmt das Lachen und den Optimismus mit in den Alltag und kann so leichter durch den Tag gehen. Neben den ganzen positiven Eigenschaften für Körper und Seele bekommt man mit der Zeit durch das Lachyoga also auch noch eine Portion Resilienz mit auf den Weg. Wie in jeder anderen Sportart auch macht Übung den Meister. Claudia empfiehlt: „Wer das Lachyoga erst mal für sich ausprobieren möchte, kann das auch daheim tun. Unter www.morgenlachen.de oder www.abendlachen.de haben Lachyoga-Lehrer gemeinsam ein kostenfreies Angebot geschaffen, in dem man zusammen in einem Zoom-Meeting lacht.“ Erstmalig bietet Claudia Edelmann seit Herbst auch einen Lachyoga-Kurs über die vhs Hofer Land an. Den Lachspaziergang wird es aber weiterhin geben. Wer daran Interesse hat und Lachyoga einmal vor Ort ausprobieren möchte, kann sich gerne mit Claudia Edelmann (017684625807) in Verbindung setzten. Sie informiert regelmäßig über anstehende Spaziergänge. Michaela Spindler
Foto: Frank Wunderatsch