Ein rund 1.000 Quadratmeter großes Multisportareal für Kinder und Jugendliche ist in der Ossecker Straße in Hof geplant. Die Sport- und Begegnungsstätte für unterschiedliche Ballsportarten soll direkt am bestehenden Stadion rund um einen derzeit ungenutzten Hartgummiplatz entstehen. Vorgesehen sind auf dem Areal Plätze für Fußball, Streetball, Badminton und Pickleball. Bereits im kommenden August soll der neue Sportplatz eröffnet werden.
Hinter dem Projekt steckt der erst heuer im Juli neu gegründete Verein „Die Hof-Macher“. Der Vereinsvorsitzende Christian Klammer erklärt auf Nachfrage: „Wir wollen jungen Menschen die Möglichkeit bieten, auch unabhängig von einer Vereinsmitgliedschaft Zugang zu einem Sportplatz mit optimalen Bedingungen zu haben.“ Sport und insbesondere Ballsport spiele eine wesentliche Rolle im Leben von Kindern und Jugendlichen. In Hof seien jedoch öffentliche Spielstätten eher selten zu finden. Der neue Platz solle nicht nur einen öffentlich zugänglichen Raum für Bewegung schaffen, sondern die ganze Stadt bereichern.
Auch wenn die Hof-Macher bereits einige Unterstützer an Bord geholt haben, darunter die Stadt Hof, fehlt es derzeit noch an Geldgebern. Deshalb läuft seit September eine großangelegte Spendenkampagne, die das Projekt finanzieren helfen soll. Dabei geht es nicht nur um Geldspenden, sondern auch Unterstützung in Form von Maschinen oder Arbeitsleistung. Der Verein biete der Firma dann im Gegenzug zum Beispiel Werbung auf dem späteren Platz und Erwähnung in sämtlichen Social-Media-Kanälen an.
Wie es überhaupt zu der Idee kam, ein Multisportareal in Hof zu bauen, erläutert Christian Klammer auf Nachfrage: „Im Frühjahr beobachtete ich meinen Sohn, wie er am Spielplatz Geigengrund mit anderen Kindern Fußball spielte. Die Kinder dort spielten auf einer Wiese und verwenden Kleidung oder Rucksäcke als Torabgrenzung.“ Dabei sei der Wunsch entstanden, den Kindern ein kleines Fußballfeld anstatt der Wiese zu ermöglichen. Im Freundeskreis habe es dafür viel Zustimmung gegeben. Man habe Kontakt zur Stadt Hof aufgenommen und eine 3D-Zeichnung als Entwurf erstellt.
Nach mehreren Terminen mit der Stadt und viel Arbeit im Hintergrund habe sich Mitte Juni jedoch herausgestellt, dass aus verschiedenen Gründen die Umsetzung eines Sportfeldes auf der Wiese des Spielplatzes nicht realisierbar wäre. „Da die Stadt jedoch an der Idee festhalten wollte, wurde uns die Fläche auf dem Gelände des Ossecker Stadions angeboten“, erinnert sich Christian Klammer. Der alte, heruntergekommene Sportplatz sei schon seit vielen Jahren nicht mehr benutzt worden.
Schnell sei klar geworden, dass man nun anders an die Sache herangehen müsste. Aus diesem Grund habe man den Verein „Die Hof-Macher“ gegründet und damit mehrere Vorteile erzielt: „Zum einen sind wir gemeinnützig und können so Spendenquittungen ausstellen, zum anderen können wir das ganze Projekt als Verein auch besser steuern.“ Ziel sei es nun außerdem, das sportliche Freizeitangebot in der Stadt zu verbessern, und man habe bereits Pläne für diverse Events auf dem künftigen Multisportareal.
Dass es für das neue Angebot auch einen Bedarf geben wird, steht für Christian Klammer außer Frage: „In diesem Jahr wurde eine Umfrage an Schulen in Hof durchgeführt. Einer der am meisten genannten Punkte, den sich Kinder wünschten, waren öffentliche Bolzplätze und Sportstätten.“ Genau hier setze das Projekt an: „Wir wollen einen Hotspot schaffen, an dem man seiner Lieblingssportart nachgehen kann, an dem Kinder und Jugendliche ihre Freizeit verbringen können und das ohne dafür etwas bezahlen zu müssen oder zeitlich eingeschränkt zu sein.“
Natürlich gebe es bereits ein sehr großes Sportangebot im Hofer Vereinsleben, aber hier liege nicht der Ansatz: „Wir bieten außerhalb des Vereinslebens die Möglichkeit, Sport zu treiben, sich zu begegnen, Freundschaften zu knüpfen und sich auszutauschen – und das ohne Wettbewerbscharakter und zu jeder Zeit.“ Nicht jede Familie könne sich außerdem einen Vereinsbeitrag leisten. Da das geplante Multisportareal öffentlich für alle Bewohner sei und somit keine Kosten für die Nutzung entstünden, hätten alle Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, ihrer Leidenschaft nachzugehen. Natürlich sei das Multisportareal auch für sportbegeisterte Erwachsene gedacht. Grundsätzlich wolle man keine Konkurrenz zu Vereinen darstellen und niemandem die Mitglieder wegnehmen.
Bei der Planung des Multisportareals sei auch das Thema Vandalismus von Anfang an mit in den Fokus genommen worden. Alle Einrichtungen seien vandalismushemmend oder sogar vandalismussicher. Die Tore und der Basketballkorb plane man fest im Boden verankert und aus stabilen Materialien, und die Netze sollen aus einem speziellen Material bestehen, das nicht so einfach kaputt gemacht werden könne. Auch zum Thema Graffiti habe man sich Gedanken gemacht. Die Planung dazu sei noch nicht vollständig abgeschlossen, aber so viel könne bereits verraten werden: „Wir wollen die Sprüher-Szene aktiv mit in die Gestaltung des Areals einbeziehen und so den Anreiz schaffen, durch Kunst anstatt Verschandelung den Platz attraktiv zu machen.“ Manfred Köhler
Info:
Wer sich weiter über das Projekt informieren oder spenden will, besucht am besten die Homepage www.multisportareal.de. Hier findet man auch Kontaktmöglichkeiten zum Verein „Die Hof-Macher“.