Im Hofer Land engagieren sich viele Helfer für ein Ehrenamt. Mit viel Leidenschaft und Enthusiasmus investieren die Menschen ihre Freizeit, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten für das Allgemeinwohl unserer Gesellschaft. Egal ob im Verein, bei der freiwilligen Feuerwehr, im Sanitätsdienst oder in anderen sozialen Bereichen. Das Ziel ist es, etwas für die Gesellschaft zu verbessern. Ein Ehrenamt tut Gutes und gibt Gutes zurück.
Beim TSV Köditz unweit der Hofer Stadtgrenze gibt es einen Menschen, der sein Ehrenamt bereits seit 50 Jahren ausführt. Die Rede ist von Armin Roth. Der 69-jährige Fußballtrainer ist seit einem halben Jahrhundert nicht mehr aus dem Verein in Köditz wegzudenken. Für Jung und Alt ist er ein fester Bestandteil des Fußballclubs und hat nicht selten mehrere Generationen einer Familie im Fußball trainiert.
Seine ersten Berührungen mit dem Verein sammelte Armin Roth aber durch eine ganz andere Tätigkeit. Im Alter von 14 Jahren half er im Sanitätsdienst aus und kam dadurch am Wochenende immer auf den Fußballplatz. Sein Interesse an dem dynamischen Mannschaftssport war geweckt. Er war nun auch immer öfter in seiner Freizeit beim TSV Köditz anzutreffen. Im Interview verrät er: „Mich hat das schon damals begeistert, dass die Kinder so eine Freude an Fußball haben. Ich wollte unbedingt ein Teil davon sein.“ Aus gesundheitlichen Gründen konnte Armin Roth leider nie selbst Fußball spielen. Das hielt den Jugendlichen aber keineswegs davon ab, sich im Verein einzubringen. Er wird Jugendfußballtrainer beim TSV und bringt den Köditzer Kindern offiziell seit dem 1. Juli 1974 das Kicken bei.
Bücher und Tagungen
Im Laufe der Zeit bildet er sich immer mehr fort, absolviert Trainerausbildungen und wälzt alle Bücher, die er über Fußball in die Hände bekommt. Er besucht Tagungen von verschiedenen Fußball- und Sportverbänden und engagiert sich ebenfalls in der Vorstandschaft des Kreisjugendrings Hof. Er baut so ein bedeutendes Netzwerk in alle Himmelsrichtungen auf und ist aus der Fußballlandschaft des Hofer Landes nicht mehr wegzudenken.
Durch dick und dünn
Mit dem TSV Köditz geht Armin Roth durch dick und dünn. Er erzählt: „In meinen 50 Jahren Trainertätigkeit habe ich viele Höhen und Tiefen im regionalen Fußball mitgemacht. Der Verein stand schon ein paar Mal vor dem Aus.“ Immer wieder wendet sich das Blatt für den Sportverein. „Als die Gemeinde die Göstrahalle gebaut hat, hatten wir einen enormen Aufschwung“, erinnert sich Armin Roth. Ab diesem Zeitpunkt konnte man den Mannschaften auch im Winter Hallentraining anbieten, was viele Spieler aus der Umgebung gelockt hat. Für die große Unterstützung ist Roth der Gemeinde Köditz heute immer noch sehr dankbar. „Wir dürfen unsere Jugendmannschaften seit der Eröffnung der Göstrahalle dort kostengünstig trainieren. Das hilft uns als Verein enorm.“
Der leidenschaftliche Trainer bringt den Kindern auf dem Platz aber nicht nur den Teamsport näher. Er bringt ihnen noch etwas viel Wichtigeres bei: Eine Mannschaft zu sein. „Auf Zusammenhalt, Anstand und ein kameradschaftliches Miteinander legen sowohl ich als auch der Verein großen Wert“, erzählt Armin Roth. Besonders vor ungefähr vier Jahren trägt seine Arbeit im Kinder- und Jugendfussball große Früchte und es passiert etwas Wunderbares in Köditz.
Eine Gruppe aus ungefähr 15 ehemaligen Jugendspielern, die alle bereits im Erwachsenenalter sind, kommen zu ihrem Heimatverein zurück. Die Zeit bei dem Fußballverein wurde in ihrer Kindheit durch Armin Roth dort so geprägt, dass viele gerne zurückkehren. Teilweise schnüren einige noch mal ihre Fußballschuhe, um mitzukicken. Andere packen tatkräftig an jeder Ecke im Verein mit an. Diese Entwicklung des Fußballclubs lässt Armin positiv in die Zukunft schauen: „Wir haben viele engagierte Macher im Verein. Hier wird sich so sehr für die Kinder- und Jugendlichen eingesetzt, dass wir ein sicherer Hafen und wichtiger Bezugsort für sie bleiben werden. Das ist einer der größten Aufträge für unsere soziale Gesellschaft.“
Aufhören kein Thema
Ans Aufhören denkt Armin im Übrigen noch lange nicht. „Solange die Kinder an meinem Training noch Freude haben, werde ich weiter machen.“ Michaela Spindler