Die Outdoor-Kletterwand und Boulderanlage des Deutschen Alpenvereins (DAV) Sektion Hof in der Goethestraße 12 in Rehau wird am 8. Juni um 14 Uhr als „Kletterzentrum Hofer Land – Kletterwache 95111“ offiziell eröffnet. Gefeiert wird mit Live-Musik und natürlich Speis und Trank. Ehrengäste sind der Rehauer Bürgermeister Michael Abraham und der Paraclimber Worldcup-Sieger Philipp Hrozek.
Das vereinseigene Kletterzentrum, das auch als Begegnungsstätte gedacht ist, hat den DAV Hof eine lange Zeit sehr stark beschäftigt. Sechs Jahre dauerte es allein, einen geeigneten Ort zu finden, und fast 70 Unterstützer wurden zur Verwirklichung des Projekts gewonnen. Über Crowdfunding wurden 5.600 Euro an Spenden gesammelt, die in die Kletterwache eingeflossen sind. Der enorme Aufwand erklärt sich damit, dass der DAV Hof in Sachen Jugendarbeit sehr stark auf das Kletterzentrum setzt: „Die Kletterwand im früheren Sportpark Untreusee hat uns viel Nachwuchs für den Verein gebracht“, berichtet Vorsitzender Gerhard Ried auf Nachfrage. Als der Sportpark geschlossen wurde, sei der Zulauf abrupt abgebrochen. Denn mit den traditionellen Aktivitäten wie Wandern erreiche man die Jugend kaum noch.
Für Jung und Alt
Um so mehr hofft man beim DAV Hof nun auf das neue Kletterzentrum, wie Gerhard Ried sagt: „Beim Klettern kommen Jugendliche und junge Familien zusammen, darauf setzen wir.“ Gerade Kinder sollen sich in der Kletterhalle so richtig wohl fühlen. Schon im Vorfeld der Eröffnung bekomme man entsprechende Rückmeldungen und Reaktionen. In Rehau entstehe etwas völlig Neues. Allein das Seilklettern am 15 Meter hohen Turm habe man ringsum nirgends.
Der besondere Clou aber sei das sogenannte Kilterboard in der Boulderhalle, eine Kletterwand, deren Neigungswinkel man hydraulisch verändern könne – bis hin zum Überhang. Alles funktioniere elektronisch und per App. Die Klettergriffe seien illuminiert. So ließen sich bestimmte Routen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen üben, und das Beste sei: „Man braucht keine Sicherung, weil der Kletterbereich immer in Absprunghöhe liegt.“ Das Kilterboard sei weit und breit einmalig, der nächste Standort sei erst wieder in Nürnberg zu finden.
Um den Nachwuchs in den verschiedenen Kletterbereichen anzuleiten, habe man im Vorfeld neue Trainer ausbilden lassen. Zwei Tage die Woche könne unter Anleitung geklettert werden, wobei auch Kurse angeboten werden sollen. Der Zugang zur Halle wie auch zum umzäunten Außenbereich werde für eingewiesene und registrierte Nutzer aber an den übrigen Tagen auch ohne Personal per Zugangscode möglich sein. „Technik und Infrastruktur sind voll auf Höhe der Zeit“, verspricht Gerhard Ried.
Die Zahl der künftigen Nutzer indes sei schwer vorauszusagen. Natürlich habe man Kalkulationen angestellt und rechne zum Beispiel damit, dass rund zehn bis 15 Prozent der derzeit 2.200 Mitglieder die Anlage regelmäßig nutzen werden. Darüber hinaus solle das Kletterzentrum aber auch anderen Vereinen, Firmen und der Diakonie offenstehen, zum Beispiel für Reha-Sport, Senioren- oder Inklusionsklettern. Gerade für ältere Menschen sei das Klettern ein tolles Mittel, körperlich aktiv und im Austausch mit anderen zu bleiben.
Bei aller Aufmerksamkeit, die sich auf das neue Kletterzentrum richtet, der DAV Hof wird auch die vier Bereiche des traditionellen Angebotes an Aktivitäten – Bergsteigen, Skitouren, Wandern und Mountainbike – nicht vernachlässigen, wie Gerhard Ried versichert. Gerade mit dem Mountainbiken erreiche man sehr viele Menschen, zum Beispiel mit den Ausfahrten mittwochs und freitags oder mit den Touren. Erst letztes Jahr habe man einen Radanhänger mit Platz für zehn Räder angeschafft. Auch das Wandern werde sehr stark angenommen.
Manfred Köhler
Der DAV Hof hat sich mit dem Kletterzentrum in Rehau ein weiteres Standbein geschaffen. Auch die Geschäftsstelle in Hof wurde neu eingerichtet und ist im Küchen-Center Findeiß zu finden. Weitere Infos zum Kletterzentrum wie auch zum Gesamtangebot gibt es unter www.dav-hof.de.