Zur Attraktivität der Hofer Innenstadt tragen die inhabergeführten Einzelhandelsgeschäfte maßgeblich bei. Sie locken Besucher von weither an und werben so für die Stadt.
Auch im Bereich der Gastronomie gibt es solche einzigartigen Betriebe, in denen die Inhaber mit besonderer Leidenschaft am Werk sind. So hat Eyüb Durmus Kaffee zunächst als Hobby für sich entdeckt, bevor er seine Coffee Factory 28 in der Hofer Altstadt gründete. „Kaffee kostete ich erstmals zu Beginn meines Berufslebens als Auszubildender zum Groß- und Einzelhandelskaufmann“, erzählt er. Danach sei er dann eine Weile einfach nur Kaffeetrinker gewesen – bis er auf einer Messe einen echten Barista gesehen habe, der mit Milchschaum kleine Bilder in die Tassen zauberte.
Seitdem hatte er das Ziel, es ebenfalls zum Barista zu bringen. Er bildete sich zunächst mit Videos und Seminaren weiter, schaffte sich eine wachsende Ausrüstung für den eigenen Kaffeegenuss an – und bewirtete damit auch Familie und Freunde. Das sollte der Auftakt sein: „Nachdem ich meinen engeren Kreis überzeugt hatte, wusste ich, dass die Zubereitung von Kaffee mehr als ein Hobby für mich geworden war.“
In dieser Zeit machte Eyüb Durmus im Beruf Karriere und brachte es bis zum Bereichsleiter seiner Firma. Auch im Sport verzeichnete er Erfolge, spielte jahrelang Tischtennis in der Bezirksliga und Fußball in der Oberliga. Die Begeisterung für Kaffee trat jedoch immer mehr in den Vordergrund: Nach langer Planungszeit und vielen Stunden Weiterbildung mit Büchern, am PC und in Seminaren eröffnete er im Juni 2022 seine Coffee Factory 28 in der Hofer Altstadt. „Ich wollte einen Rückzugsort schaffen, an dem sich Kaffeeliebhaber treffen und austauschen können“, erläutert er sein Konzept.
Außerdem wollte der Kaffee-Experte auch spezielle eigene Röstungen zum Kauf anbieten, um seine Kunden für zu Hause mit hochwertigem Kaffee zu versorgen. Damit das Geschmackserlebnis perfekt ist, stellt er auf Wunsch auch Kaffeemaschinen so ein, dass sie ein optimales Ergebnis liefern. Maschinen, die man bei ihm erwerben kann, werden bei den Kunden zu Hause oder in Firmen auch aufgebaut und eingearbeitet.
Ein besonderes Augenmerk legt Eyüb Durmus auf Spezialitäten-Kaffee, insbesondere auf die Qualität der sogenannten Speciality-Bohnen. Darüber hinaus gibt es bei ihm die Möglichkeit, auch Kaffeezubehör wie Filter, Kannen, Waagen und Mühlen zu erwerben. Hinzu komme Beratung zum Beispiel zu Siebträgermaschinen und Mühlen.
Weil Kaffee und Kuchen für ihn zusammengehören, hat Eyüb Durmus sein Angebot längst um hausgemachte Kuchen mit wenig Zucker und ohne Zusatzstoffe erweitert. Dazu gehören auch Eigenkreationen wie der Spaghetti-Eis-Kuchen. Das Rezept dafür hat sich eine seiner drei Schwestern ausgedacht, die nicht nur bäckt, sondern auch im Café mit hilft. Die Brüder von Eyüb Durmus wiederum hatten zuvor schon mit ihrer Kitchen Factory 34 einen anderen gastronomischen Zweig abgedeckt, sie liefern Pizza, Pasta, Burger und Fingerfood. Als „Factory-Gruppe“ oder „kitchen + coffee family“ sei man sehr stolz auf den Familienzusammenhalt und helfe sich gegenseitig.
Seit Eyüb Durmus sich bei dem „World Latte Art Champion“ Christian Ulrich zum Barista hat ausbilden lassen, hat er in Sachen Kenntnisse und Fertigkeiten die selbstgesteckten Vorsätze erreicht. Der Besuch von zwei Radfahrern aus Hamburg aufgrund einer Empfehlung sei eine schöne Bestätigung und ein persönliches Highlight gewesen, denn: „Hamburg ist für mich die Kaffeestadt schlechthin.“ Da er sich auch weiterhin verbessern will, hat sich der Kaffee-Liebhaber neue Ziele gesteckt und verrät: „Ich würde gerne einmal an der Barista-Weltmeisterschaft teilnehmen.“ Manfred Köhler
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Eyüb Durmus hat sich in seiner Coffee Factory 28 in der Hofer Altstadt inzwischen einen großen Kreis von Stammkunden aufgebaut. Die 28 im Namen steht übrigens für die Hofer Postleitzahl 95028 ebenso wie für die Postleitzahl von Giresun in der Türkei, wo die Wurzeln der Familie liegen.
Fotos: Manfred Köhler