„Wir leben die liebenswerte Stadt mi ihren kleinen feinen Sachen.“ Dieser Satz stammt von Carsten Reichel, der seit dem 1. Oktober als neuer Koordinator des Stadtmarketings fungiert. Reichel, „a echter Hofer“, ist bereits seit 15 Jahren im Marketing-Bereich tätig und hat unter anderem mehrere Start-Ups aufgebaut. Obwohl er über 20 Jahre außerhalb von Hof tätig war, ist er seit jeher mit seiner Stadt verbunden.
Zuletzt lebte er am Bodensee, in Konstanz. Derzeit befindet er sich noch im Umzugsmodus, um seine Zelte in der hochfränkischen Heimat neu wieder aufzuschlagen. Bodensee vs. Untreusee? Kein Problem für Reichel, der einräumt, dass es natürlich toll ist, dort zu leben, wo andere Urlaub machen. Aber er verrät auch, dass man im Lauf der Zeit den Blick dafür ein bisschen verliert, wenn man dort den Alltag lebt. „Der Winter ist auch nicht so prickelnd in Konstanz“, lacht er.
Den Blick für seine Heimatstadt Hof hat er jedenfalls nie verloren. Und auch nicht den Kontakt. Er hat in der Heimat ein großes Netzwerk an Freunden und Bekannten. Seit 1996 ist er Fahrer bei den Hofer Filmtagen und taucht daher jeden Herbst voll ins Geschehen des Hofer Filmfestivals ein.
Seine neuen Aufgaben, die ihn als Koordinator des Stadtmarketings der Stadt Hof nun erwarten, wird er mit hochgekrempelten Ärmeln in Angriff nehmen. In laufende Projekte wird er einsteigen, helfen, diese weiterzuentwickeln und nachhaltig zu festigen „Ich habe voll Bock drauf!“, sagt er.
Hof attraktiver machen
Voller Ideen und Tatendrang geht er ans Werk. Sein Ziel ist es, die Stadt für ihre Bürger und auch die Menschen aus dem Umland attraktiver zu machen. Er möchte den Hofern eine Leitplanke bieten, aktiv daran mitzuarbeiten, dass ihre Stadt wieder gewürdigt und geschätzt wird.
Reichel spricht gerne in Metaphern. Vergleicht die Stadt Hof mit einem Baum, der gehegt und gepflegt, gegossen und vielleicht auch ein wenig in Form gebracht werden muss. Ein Baum, der aber tiefe, starke Wurzeln hat und keinesfalls krank ist.
Blick schärfen
Carsten Reichel wird den Hofern den Blick für ihre Stadt wieder schärfen. Ihnen aufzeigen, an welch tollem Ort sie leben. Die Worte „gemeinsam“ und „zusammen“ fallen in vielen Sätzen. Er ist voller Lob für Hof, auf deren historisches „Rückgrat“ er blickt, wenn er von seinem Büro in der Hofer Ludwigsstraße aus dem Fenster schaut.
„Ich bin offen für Kritik, wenn sie zur Sache passt“, erklärt er. „Wir packen die Themen an, die machbar sind. Und wir werden die Hofer mit ins Boot holen.“ Natürlich rechnet er auch mit harter, ungeschönter Kritik, der er sich annehmen wird – wenn sie konstruktiv und berechtigt ist. „Ich muss im Kleinen so agieren, dass es im Großen funktioniert“, ist die Devise des 50-jährigen.
Der hoch motivierte Marketing-Chef wird im Gespräch nicht müde, die Vorteile Hofs aufzuzählen, die er mit geschultem Blick von außen möglicherweise klarer erkennt. „Es ist nicht nur die Hofer Rindfleischwurst“, scherzt er, obwohl auch die Themen Genussregion und Genussbetriebe enorm wichtig sind. Schon der beliebte Hofer Wochenmarkt ist ein Indiz dafür.
Aber da ist auch das riesige Sportangebot in Hof und der Region, die vielfältige Kulturszene in Hof und Umgebung. Die kurzen Wege in der Stadt mit den guten Parkmöglichkeiten. Der Untreusee und der Theresienstein. Die wunderbare Natur rings um Hof mit der unmittelbaren Nähe zu Frankenwald und Fichtelgebirge. Die renommierte Hochschule und ganz wichtig – Hof als Wirtschaftsstandort und Logistik-Drehkreuz.
Gefragter Koordinator
Die Liste will kaum enden, aber der Marketing-Koordinator ist gefragt und muss schon weiter zum nächsten Termin. Abschließend gibt er noch einen Satz zum Nachdenken: „Am Ende des Tages ist wichtig, was man geschafft hat und nicht, wer man ist.“
Heike Richter
Foto: Thomas Neumann