Sebastian Oehme ist seit 1. September Geschäftsführer, Monika Frank stellvertretende Geschäftsführerin der Hospitalstiftung und der Stiftungsverwaltung in Hof, die damit organisatorisch neu aufgestellt wurden. Die beiden Teamplayer schätzen die Zusammenarbeit: „Vier Augen sehen mehr als zwei.“
„Als ich gerade mein Aufbaustudium abgeschlossen hatte, war die Stelle ausgeschrieben, das hat gut gepasst“, erzählt Monika Frank. Auch Sebastian Oehme hat die Aufgabe gereizt. Nun sind beide noch dabei, ihre Aufgabenfelder genauer abzustecken – Frank eher im betriebswirtschaftlichen Bereich, Oehme mehr mit Blick auf fachlich-pädagogische Aspekte. Der Diplom-Pädagoge bringt fast elf Jahre Erfahrung als Bereichsleiter bei der Diakonie mit, unter anderem im Bereich Altenhilfe: auch das hat also gepasst. Monika Frank war lange bei der Arbeiterwohlfahrt tätig und ist nicht nur frischgebackene Betriebswirtin, sondern auch Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen sowie Industriekauffrau. Zusammen möchten sie die Hospitalstiftung weiterentwickeln und freuen sich über „ein tolles Team“ in der Stiftungsverwaltung im Hofer Rathaus.
Der alleinige Zweck der Hospitalstiftung ist die Altenhilfe. Um diesen Zweck zu erfüllen, betreibt die Stiftung zwei Seniorenhäuser, einen ambulanten Pflegedienst und ganz neu – seit 15. September – eine Tagespflegeeinrichtung in Hof. „Typisch Hospitalstiftung“, sagt Sebastian Oehme dazu. „Wir richten uns nach dem Bedarf.“ Schon länger bestehen außerdem mehrere Senioren-Wohnanlagen, zum Teil mit angeschlossenen Seniorentreffs. „Dort ist es wie in einem Café. Es gibt sogar Stammtische“, berichtet Monika Frank. Bewohner der Wohnanlagen können ebenso dort hinkommen wie Nachbarn oder Gäste aus ganz Hof oder der Umgebung. Regelmäßig gibt es in den Seniorentreffs Veranstaltungen, Feiern oder kleine Ausflüge. Dafür ist die Seniorenbetreuerin Elke Zuber verantwortlich. Sie bietet außerdem den Senioren Unterstützung an, die eine der Seniorenwohnungen gemietet haben. So hilft sie etwa beim Ausfüllen von Anträgen – zum Beispiel auf Wohngeld oder einen Schwerbehindertenausweis – oder ist Ansprechpartnerin, wenn sich jemand über eine Patienten- oder Betreuungsverfügung informieren möchte. Die Mieter müssen sich außerdem weder um die Straßen- noch um die Hausordnung kümmern: Jede Anlage wird von einem Hausmeister betreut. „Die Bewohner haben immer einen Ansprechpartner“, betont Oehme.
Noch mehr Service bietet das sogenannte Betreute Wohnen mit 14 Appartements, die teilweise an das Pflegeheim in der Gerbergasse angeschlossen sind. Hier können zusätzliche Leistungen wie Frühstück oder Mittagessen dazu gebucht werden, und Seniorenbetreuerin Zuber bietet auch diesen Mietern ihre Dienste an. Das Essen und andere Angebote wie ein Hausnotruf oder der Pflegedienst können aber auch von einem anderen Dienstleister bezogen werden. „Grundsätzlich besteht Wahlfreiheit“, betont Sebastian Oehme.
Generell sei es das Ziel, bezahlbare, moderne und barrierefreie Wohnungen für ältere Menschen in Hof anzubieten, sagt Geschäftsführer Oehme. Doch was so simpel klingt, stelle durchaus eine Herausforderung da. „Die Erstellungskosten sind bei uns etwa gleich hoch wie in anderen Regionen“, erläutert er. Doch die erzielbaren Mieten seien in Hof deutlich niedriger. Luxus wolle man nicht bieten, wohl aber guten Wohnraum – nach Möglichkeit mit Begegnungsflächen und Gemeinschaftsräumen. „Die Nachfrage ist groß“, so Oehme. Die Erlöse aus den Mieten würden ohne Mittelabfluss – zum Beispiel an Aktionäre – wieder in die Gebäude investiert.
Abgesehen von den Seniorenwohnungen und Pflegeheimen verfügt die Hospitalstiftung über mehrere Gebäude in der Hofer Innenstadt. Auch das Museum Bayerisches Vogtland gehört zum Besitz, ebenso das Stadtarchiv, das Reinhart-Cabinett und die Gemeinderäume und das Pfarramt der Hospitalkirche. Der Grundbesitz besteht darüber hinaus aus zirka 956 Hektar, davon etwa 689 Hektar Wald. Kein Wunder, dass die Erträge der Hospitalstiftung in erster Linie aus diesem umfangreichen Grundbesitz erwirtschaftet werden. Der Ertrag des Stiftungsvermögens und etwaige Zuschüsse an andere Seniorenorganisationen dürfen nur entsprechend dem Stiftungszweck verwendet werden.
Geschäftsführer Oehme ist es ein Anliegen, auf die Bedeutung von Stiftungen allgemein hinzuweisen. Denn jede(r) könne eine Stiftung gründen und diese selbst verwalten; dafür könne die Stiftungsverwaltung Unterstützung bieten. Diese betreut in Hof neben der Hospitalstiftung noch sechs weitere rechtlich selbstständige Stiftungen sowie eine private und die Stiftung Tierhilfe Hof.
Wie Stiftungen ganz konkret helfen können, zeigt ein Beispiel aus dem neuen Kindergarten „Columbus“ in der Sedanstraße in Hof. Die Vereinigte Stiftungen für Wohlfahrtszwecke in der Stadt Hof haben dafür einen Zuschuss zu einer Kinderküche gewährt. „Es wird beim Bio-Bauern eingekauft und gemeinsam gekocht. So lernen die Kinder ganz nebenbei, wie gesunde Ernährung geht“, berichtet Monika Frank. So so sehe man an diesem Beispiel, was Stiftungen wollen: „Möglichst viel Gutes tun.“ Claudia Schott
Stifter werden
Wer selbst Stifter werden möchte, kann sich an die Stiftungsverwaltung im Hofer Rathaus, Klosterstraße 3, Telefon 815-0 wenden. Die Verwaltung bedeutet, dass die Stiftungen – trotz eigener Rechtspersönlichkeit – in die Stadtverwaltung, integriert sind. Die Haushaltsführung ist getrennt vom städtischen Haushalt. Die Verwaltung der Stiftungen durch die Stadt Hof bedeutet aber auch, dass die kommunalpolitischen Gremien an der Verwaltung der Stiftungen mit beteiligt sind; seit 2014 besteht ein Stiftungsausschuss. Der Stiftungsausschuss ist nicht zuletzt auch ein Aufsichtsgremium für die Wahrung der Stifterinteressen.