Die Ortsgruppe Hof der Naturfreunde wird am 6. September 100 Jahre alt. Wegen Corona findet heuer aber keine Feier statt. Sie soll im kommenden Jahr nachgeholt werden. Die Naturfreunde Hof waren bei ihrer Gründung Teil einer europaweiten Bewegung, die 1895 in Wien begonnen hatte. Vor allem durch Wanderausflüge in die freie Natur sollte die hart arbeitende Bevölkerung Gelegenheit bekommen, sich zu erholen, zu kräftigen, aber auch den Geist zu bilden.
Als Karl Schmalz, der heutige Vorsitzende der Ortsgruppe Hof, Anfang der 1950er Jahre als Zehnjähriger zu den Naturfreunden stieß, drehte sich noch alles ums Wandern. Seitenweise füllen Erlebnisberichte unter anderem aus dem Frankenwald und dem Fichtelgebirge in akkurater Handschrift die Chroniken aus der damaligen Zeit. Karl Schmalz kann sich noch genau erinnern, wie das für ihn als Knabe war: „Während die erwachsenen Mitglieder unterwegs einkehrten, suchte ich mir irgendwo einen Platz für meine Brotzeit.“
Aus Geldmangel nach dem Krieg habe ihm seine Mutter Brote statt Brotzeitgeld mitgegeben, und zum Trinken habe er sich irgendwo einen Brunnen oder einen Bach gesucht. Trotz – oder vielleicht wegen – der einfachen Bedingungen seien die Wanderfahrten damals unvergessliche Erlebnisse gewesen.
Kaum mehr Wanderer
Seitdem habe der Verein eine radikale Wandlung erlebt. „Gewandert wird bei uns fast gar nicht mehr“, erzählt Karl Schmalz. Die Naturfreunde Hof hätten sich vor allem durch ihre Wandlungsfähigkeit ein Jahrhundert lang als Ortsgruppe behaupten können. So habe sich der anfangs reine Wanderverein später auch für das Skilaufen geöffnet, dann seien der Bergsport, also das Klettern, und schließlich das Kanufahren hinzu gekommen. Auch in anderen Bereiche habe man sich ausprobiert – und es auch wieder gelassen, wenn die Resonanz nachließ.
In der Gegenwart dominieren die Kanufahrer das Geschehen. Unter den rund 50 Aktiven der insgesamt 220 Ortsgruppen-Mitglieder seien um die 40 Kanusportler. Gemeinsam werde nicht nur auf der Saale trainiert, man unternehme auch Ausflüge und Wanderfahrten, unter anderem auch auf dem Wildwasser. Weitere Aktive, die sich vor allem fürs Klettern interessieren, brechen zu gemeinsamen Bergtouren auf, zum Beispiel zum Klettern am Fels; im Winter wird in der Halle trainiert.
Das Ganzjahresprogramm der Naturfreunde Hof mit vielen Angeboten kann man gedruckt in einem Heftchen bekommen oder unter www.naturfreunde-hof.de. Dort gibt es auch Informationen über die Fachgruppen Jugend, Umweltbildung, Volleyball, Gymnastik und Kickern. Die Senioren treffen sich einmal im Monat zum Kaffeetrinken im Vereinsheim und machen außerdem Ausflüge in die Region.
Bekannt sind die Naturfreunde Hof nicht nur für ihr Jugend- und Vereinsheim mit Bootshaus in der Ascher Straße, sondern auch für das Naturfreundehaus „Bärenhäusl“ in Culmitz am Döbraberg. Das Bärenhäusl liegt derzeit allerdings im Dornröschenschlaf: Unter anderem infolge der Corona-Beschränkungen bleibt die beliebte Einkehr bis auf Weiteres geschlossen. Karl Schmalz sucht derzeit nach einer tragfähigen Lösung für die Zukunft.
Weitere Infos und Kontakt:
Karl Schmalz 09281/45449 – auch speziell zum Thema Senioren.
Speziell zum Thema Kanu: Marion Schmalz: kanu@naturfreunde-hof.de
Speziell zum Thema Bergsport und Klettern: Robert Müller, 0160/97916273 oder bergsport@naturfreunde-hof.de.