
Wie bunt und vielfältig ist das Angebot an Ausbildungsplätzen in Hof und Umgebung? Können alle Ausbildungsstellen besetzt werden? Und wie ist die Stimmung unter den Auszubildenden? Um das herauszufinden, hilft nur die Nachfrage vor Ort. Deshalb stellt das ProHof-Magazin Betriebe vor, die ausbilden. Für den 14. Teil haben wir nachgefragt bei Andreas Kropp, Geschäftsführer der Firma KROPP-Informations- und Elektrotechnik:
Wie groß ist die Bandbreite an Ausbildungsstellen bei Ihrer Firma – wie viele verschiedene Ausbildungsberufe gibt es?
Derzeit zwei technische Bereiche: Elektroniker/in Fachrichtung Energie und Gebäudetechnik und Informationselektroniker/in Fachrichtung Geräte und Systeme.
Wie viele Auszubildende sind derzeit beschäftigt?
Aktuell haben wir vier Auszubildende als Elektroniker FR Energie- und Gebäudetechnik.
Kommen die Azubis auch von weiter her oder nur aus Stadt und Landkreis Hof?
Bisher hatten wir nur Bewerbungen aus Stadt und Landkreis Hof.
Hat die Zahl und Vielfalt an Ausbildungsstellen bei Ihrer Firma in den letzten Jahren zugenommen? Wenn ja, in welchen Bereichen?
Aufgrund des allgemeinen Fachkräftemangels – auch wir haben hier in der Vergangenheit nicht alles richtig gemacht – haben wir die Zahl erhöht und in den letzten vier Jahren jeweils einen Azubi eingestellt. Ausbildung ist wichtig, auch für einen Betrieb.
Wie gut sind die Chancen, nach der Ausbildung übernommen zu werden?
Wir sind bestrebt, Azubis zu übernehmen. Es kommt aber auch auf die Motivation und Leistung des Azubis an und natürlich die Berücksichtigung der wirtschaftlichen Entwicklung.
Wie ist die Stimmung unter den Auszubildenden?
Nach meiner Einschätzung sehr gut und kollegial. Besonders wichtig ist mir ein respektvoller Umgang unter den Mitarbeitern.
Welche Ausbildungsstellen sind derzeit bei Ihrer Firma noch frei?
Ab September 2021 ist ein Ausbildungsplatz Elektroniker/in FR Gebäude- und Systemtechnik zu besetzen.
Wo können sich Interessenten hinwenden?
Die Ausbildungsberufe im Elektro-Handwerk können sich Interessierte vorab auf der Website www.e-zubis.de ansehen. Bei Interesse kann man sich unter info@kropp-hof.de oder KROPP-Informations- und Elektrotechnik, Andreas Kropp, Weberstraße 6, 95028 Hof, 09281/7365-0 gerne an uns wenden.
Was ist zu beachten?
Ein Praktikum ist von Vorteil. So kann man sich gegenseitig kennenlernen und in den Beruf und Betrieb hineinschnuppern, ob einem beides wirklich liegt.
Vom Hobby-Bastler zum Elektroniker
Schon als Kind hat Emil Knörnschild gern gebastelt und alte Elektrogeräte auseinandergenommen. Inzwischen ist aus der Leidenschaft ein Beruf geworden: Seit 2017 ist der junge Gattendorfer Auszubildender als Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik bei der Hofer Firma Kropp Informations- und Elektrotechnik.
Der Berufseinstieg gelang dem heute 19-Jährigen über ein Praktikum: „Der erste Eindruck hat gepasst, deshalb habe ich mich gar nicht weiter umgesehen.“ Zwar habe er auch Praktika in anderen Berufsfeldern absolviert, aber das habe ihn nur bestärkt, bei der Firma Kropp fest einzusteigen.
Im Vergleich zum Praktikum habe sich mit dem Beginn der Berufsausbildung nicht viel geändert, denn: „Ich hatte weiterhin den gleichen Gesellen.“ Angefangen habe er mit einfachen Arbeiten, aber schon bald sei er dann richtig in den Beruf eingetaucht. „Die praktische Arbeit ist wichtig“, hat Emil Knörnschild festgestellt. „Man begreift dann den Lernstoff in der Schule viel leichter.“
Im kommenden Jahr steht das Ende der Ausbildung an. Emil Knörnschild weiß schon jetzt, dass er übernommen wird und auch bleiben will. „Ich finde den Betrieb hier gut, komme mit den Kollegen zurecht und habe mich richtig gut eingelebt“, sagt er. Langfristig sei es vorstellbar, auch den Techniker oder den Meister zu machen: „Das käme für mich in Betracht, aber für eine Entscheidung habe ich noch Zeit.“
Auch Habte Aron weiß jetzt schon, dass er bei der Firma Kropp bleiben will und darf. Er hat seine Ausbildung vor zwei Jahren begonnen. Sein Weg war allerdings um einiges schwerer als der seiner Kollegen. Denn Habte Aron kommt aus Eritrea und lebt erst seit sechs Jahren in Deutschland.
In seiner Heimat hatte der heute 31-Jährige nur wenig Kontakt mit seinem heutigen Beruf: „Mein Vater ist Maurer, und ich habe ihm dabei gelegentlich geholfen.“ Allerdings habe er dabei auch kleinere Arbeiten im Bereich Elektronik erledigt, was ihm gefallen habe. Bei seinem Neuanfang in Deutschland sei es erst mal wichtig gewesen, die Sprache zu lernen. Um an ein Praktikum zu gelangen, habe er sich bei der Firma Kropp vorgestellt und sei auch gleich genommen worden.
Mit Beginn der Ausbildung sei die Fachsprache noch einmal eine Hürde gewesen. Aber inzwischen laufe die Berufsschule gut. Auch Habte Aron hat die Erfahrung gemacht, dass die praktische Ausbildung hilfreich ist, um den theoretischen Lernstoff zu verarbeiten. Unabhängig davon schätzt er die Arbeit mit den Händen ganz grundsätzlich mehr als die Theorie, denn: „Praktisch arbeiten macht einfach Spaß.“
Manfred Köhler