In Teil 1 unserer Ausflugstipps haben wir Ihnen gezeigt, wie man zu Hause in Hof prächtig Urlaub machen und bei Tagesabstechern eine Menge erleben kann. Aber die Ferien sind noch nicht zu Ende. WWeiter geht es zu naheliegenden Traumzielen, die eine Menge Abwechslung – auch außerhalb der Ferienzeit – bieten.
Morgenröthe-Rautenkranz
Die Deutsche Raumfahrtausstellung Morgenröthe-Rautenkranz e. V. im Geburtsort des ersten deutschen Kosmonauten Dr. Sigmund Jähn zeigt auf über 950 Quadratmetern Ausstellungsfläche einen Einblick in die Raumfahrt und Weltraumforschung. Vom Originaltriebwerk der ersten Rakete V2, den amerikanischen und russischen Raumfahrtmissionen und dem Beginn einer internationalen Zusammenarbeit wird eindrucksvoll die Geschichte der Raumfahrt dokumentiert.
Eine besondere Attraktion ist die komplette Kollektion aller wichtigen Raumanzüge, angefangen von Juri Gagarin und John Glenn, über den ersten Menschen auf dem Mond Neil Armstrong, die russischen SOKOL-Anzüge bis hin zum orangen Anzug der Shuttlebesatzungen. Eine Auswahl verschiedener Trägerraketen im Maßstab 1:25 sowie das Modell der leistungsstarken Ariane 5 (M 1:10) geben Einblicke in die Raumfahrttechnik der Gegenwart. Im Bereich der bemannten Raumfahrt werden alle Weltraumflüge mit deutschen Kosmonauten und Astronauten anhand einzigartiger, teils geflogener Exponate erklärt. Auch ein Teilnachbau des europäischen Columbus-Moduls im Maßstab 1:1 vermittelt einen Eindruck über die Dimensionen der Internationalen Raumstation.
Das herausragendste Exponat ist aber zweifellos der Basisblock der russischen MIR Station. In diesem 1:1-Nachbau haben alle europäischen Kosmonauten im Astronautenausbildungszentrum der ESA in Köln tatsächlich ihre ersten Trainingseinheiten absolviert, bevor sie ins Sternenstädtchen nach Moskau aufbrachen. Dieses Modul veranschaulicht eindrucksvoll, wie sich Leben auf engsten Raum anfühlt.
Modelle von Satelliten und Sonden, mitunter auch als Ingenieurmodelle im Maßstab 1:1, komplettieren die Ausstellung. Auch der Nutzen der Raumfahrt für den Menschen und die sogenannten Spin-off-Produkte werden anschaulich dokumentiert. Die aktuelle Sonderausstellung „Unvergessen“ erinnert besonders an Dr. Sigmund Jähn. Im großzügig angelegten Außenbereich ist das Sonnensystem maßstäblich dargestellt, und für die kleinen Gäste gibt es einen ganz besonderen Spielplatz …
Die Ausstellung ist Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Aktuelle Informationen gibt es unter www.deutsche-raumfahrtausstellung.de. Weitere Infos: Deutsche Raumfahrtausstellung Morgenröthe-Rautenkranz e. V., Dr.- Sigmund-Jähn-Straße 4, 08262 Muldenhammer, 037465/2538, Raumfahrt@t-online.de.
Saalburg
Nur 32 Kilometer nördlich von Hof liegt eine Region, die echtes Urlaubsfeeling verbreitet, nämlich die Gegend um das entzückende Städtchen Saalburg. Hier an der Bleilochtalsperre, dem Stausee mit dem größten Fassungsvermögen der Republik, kann man die stattlichen Fahrgastschiffe anlegen sehen – und natürlich mitfahren in Richtung Staumauer oder Saaldorf und Harra. Eine besondere Attraktion für kleine Leute ist der Märchenwald, aber auch große Leute kommen hier garantiert auf ihre Kosten. Das Sträßchen von Saalburg zum Märchenwald läuft immer am Ufer entlang, man sollte es auch einmal zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren. Denn hier spürt man es am meisten, dieses Gefühl, weit weg und im Urlaub zu sein. Als Ausflugsziel im näheren Umkreis um Saalburg bietet sich die Staumauer der Bleichlochtalsperre an, wo über die Stromgewinnung informiert und eine Turbine gezeigt wird. Wer Romantik mag, ist am Schloss Ebersdorf richtig, das man bei einem Spaziergang durch den Park von außen bestaunen kann. Schloss Ebersdorf war die ehemalige Residenz der Grafen von Reuss-Ebersdorf und wirkt im Vergleich zur Größe der einstigen Grafschaft gewaltig. Saalburg selbst bietet neben seiner Burgruine, die erst unlängst aufwendig freigelegt wurde, auch ein Überbleibsel eines einstigen Stadttores und insgesamt den Anblick einer hoch gelegenen, befestigten alten Stadt. Saalburg liegt übrigens am Saaleradweg, und das heißt: Von Hof aus kann man (fast) immer an der Saale entlang mit dem Fahrrad anreisen – per E-Bike wäre auch ein Tagesausflug kein Problem.
Lauenstein
Rund eine Stunde fährt man von Hof nach Lauenstein – zu weit für einen Tagesausflug? Keinesfalls! Denn bereits die Anfahrt durch grandiose Landschaften des Frankenwaldes gehört als Attraktion zum Ausflug fest dazu. Vor Ort aber kann man sich dann kaum entscheiden, denn zu sehen und zu erleben gibt es auf recht engem Raum mehr als genug sogar für einen ganzen Kurzurlaub. Als Erstes genannt sei die Burg Lauenstein, die für sich selbst ein Hit ist, aber auch eine fantastische Aussicht bietet. Eine Führung ist unbedingt zu empfehlen, lernt man dabei doch nicht nur die Burg, sondern auch den Hintergrund altbekannter Sprichwörter kennen, zum Beispiel, was es früher hieß, „etwas auf die hohe Kante“ zu legen. In Lauenstein selbst sollte man – ob mit oder ohne Kinder – unbedingt den Märchenpfad laufen. Der Weg führt auch nah an die Thüringer Warte heran, die in einer Ausstellung über die einstige innerdeutsche Grenze informiert. Und der Blick vom Turm über den Frankenwald und nach Thüringen hinüber ist überwältigend. Um Lauenstein herum verlaufen außerdem zwei Frankenwald-Steigla – und es gibt gleich zwei Pralinenfabriken, die mit ihrem Duft und ihrem Angebot in die Kindheit zurückversetzen. Fährt man noch ein Stück über Lauenstein hinaus, findet sich gleich hinter der thüringischen Grenze in Probstzella der Bahnhof mit seinem Grenzbahnhof-Museum. Nimmt man von Lauenstein indes die Frankenwald-Hochstraße, sollte man unbedingt im Tropenhaus Kleintettau vorbeischauen. Dort kann man sich wie im Dschungel fühlen und bei Führungen die Pflanzen und die Tierwelt kennenlernen – darunter auch eine ziemlich angriffslustige Kobra. Das Tropenhaus bietet selbst gezogene Früchte, die man zum Teil nirgendwo sonst kaufen kann. Weitere Sehenswürdigkeiten in und um Lauenstein gibt es unter www.ludwigsstadt.de. Texte und Fotos: Manfred Köhler
Sagenhafte Unterwelt
Hinabsteigen, Fels, schmale Gänge, Licht und Schatten, Wasser tropft und plötzlich kann man einem Drachen in die Augen schauen. All das kann man in der Drachenhöhle Syrau knapp 40 Kilometer nördlich von Hof erleben. Der Drache bewacht sein unterirdisch verborgenes Reich mit Tropfsteinen und kristallklaren Seen. Besucher werden in ein kühles, mit LED-Lampen erhelltes Wunder der Natur entführt und erfahren Details zu dessen Entstehung. Highlight ist die am Ende stattfindende Lasershow (Mai – Oktober) die den mystischen Charakter der Höhle unterstreicht. Außerhalb dieser Zeit erklingt der Gesang am Nixensee. Danach wartet der Höhlenpark. Die Gesteinsausstellung im neuen Besucherbereich und der Erlebnisgarten Terra Viva – Lebendige Erde – vervollkommnen das Erlebte. Nicht weit entfernt steht auch die letzte Windmühle des Vogtlandes und lädt zum Besuch in historische Mauern ein. Text und Foto: Drachenhöhle Syrau