Es war wohl einer der letzten richtigen Sommerabende in diesem Jahr. Auf dem Gelände der Alten Filzfabrik in genügend Abstand gut gefüllte Sitzmöglichkeiten. Die Mücken tanzten um die Wette. Dem Künstler Lennart Schilgen kamen sie so nah, dass er sich mindestens zwei einverleibte.
Der sympathische Berliner Sänger, Song- und Gedichteschreiber wusste mehr als zwei Stunden zu unterhalten. Mit kleinen Alltagsgeschichten und -geschicken und wenn sie noch so schlimm waren, sie kamen leichtfüßig und mit einem Augenzwinkern daher. Ein bisschen was von Reinhard Mey liegt in seiner Stimme und weil ihm pures Nachsingen nicht erlaubt wurde, gab er eine Persiflage zum Besten. Lennart Schilgen zaubert ein Lächeln ins Gesicht – ein schöneres Geschenk kann man sich als Konzertbesucher in diesen außergewöhnlichen Zeiten nicht wünschen.
2019 wurde er auf Kloster Banz mit dem Nachwuchsförderpreis der Hanns-Seidel-Stiftung ausgezeichnet; eine weitere Auszeichnung folgte mit dem Prix Pantheon 2019.
Anke Bogler
Fotos: Hilmar Bogler