Wie bunt und vielfältig ist das Angebot an Ausbildungsplätzen in Hof und Umgebung? Können alle Ausbildungsstellen besetzt werden? Und wie ist die Stimmung unter den Auszubildenden? Um das herauszufinden, hilft nur die Nachfrage vor Ort. Deshalb stellt das ProHof-Magazin Betriebe vor, die ausbilden. Wir haben bei Richard Genes, Chef der Firma Genes Kältetechnik GmbH, nachgefragt:
Wie groß ist die Bandbreite an Ausbildungsstellen bei Ihrer Firma – wie viele verschiedene Ausbildungsberufe gibt es?
Wir bilden Mechatroniker für Kälte- und Klimatechnik aus.
Wie viele Auszubildende sind derzeit beschäftigt?
Ein Azubi. Die Stelle für September 2020 ist noch unbesetzt.
Kommen die Azubis auch von weiter her oder nur aus Stadt und Landkreis Hof?
Meist aus dem Landkreis. Einer der letzten Auszubildenden wohnte in Bayreuth.
Hat die Zahl und Vielfalt an Ausbildungsstellen bei Ihrer Firma in den letzten Jahren zugenommen?
Leider nein, da es wegen des Fachkräftemangels keine Bewerber gibt.
Wie gut sind die Chancen, nach der Ausbildung übernommen zu werden?
Die Chancen sind sehr gut, da dieser Beruf immer gefragt ist. In jeder Branche, gewerblich oder privat, wird gekühlt und klimatisiert.
Wir arbeiten nicht nur für Bäcker, Metzger, Krankenhäuser und die Industrie, auch die Nachfrage nach Klimaanlagen in Privathaushalten ist in letzter Zeit explodiert. In diesem Beruf wird niemand arbeitslos.
Wie ist die Stimmung unter den Auszubildenden?
Die Stimmung ist sehr gut, da der Job jeden Tag bei einem anderen Kunden stattfindet. Wir schätzen das Vertrauen der Kunden in unsere Firma und die Mitarbeiter.
Welche Ausbildungsstellen sind derzeit bei Ihrer Firma noch frei?
Wir bilden jährlich ein bis zwei Mechatroniker für Kälte- und Klimatechnik aus. Ein Platz wäre ab sofort noch zu vergeben.
Wo können sich Interessenten hinwenden?
Direkt an mich unter richard.genes@genes.de. Sehenswert ist auch die Website www.der-coolste-job-der-welt.de. Hier ist alles übersichtlich erklärt.
Was ist zu beachten?
Man sollte einen mittleren Bildungsabschluss haben. Manfred Köhler
Praxis und Abwechslung vom ersten Tag an
Etwas mit den Händen schaffen, Abwechslung finden und viel unterwegs sein. Diese drei Wünsche für seinen zukünftigen Beruf hatte Sebastian Bechtle aus Hof schon als Schüler. Als er dann seinen Abschluss am Schulzentrum Oberkotzau in der Tasche hatte, gingen diese Wünsche auch tatsächlich in Erfüllung. Allerdings musste er zuvor vier Praktika absolvieren und sich durch über 100 Ausbildungsvorschläge des Jobcenters durcharbeiten, bis er am Ziel war.
„Ich wusste immer, dass ich nicht am Fließband stehen oder in einem Büro sitzen wollte“, erzählt Sebastian Bechtle. Auf der Suche nach einem handwerklichen Beruf nach seinem Geschmack sei er schließlich auf das Angebot einer Firma für Kältetechnik gestoßen. Nach einem dreitägigen Praktikum sei klar gewesen, dass der Job genau richtig gewesen wäre – allerdings lag der Stammsitz des Unternehmens und damit die Berufsschule viel zu weit weg, denn: „Ich wollte auf jeden Fall in Hof bleiben.“
Bei der Firma Genes in Hof fand Sebastian Bechtle dann bis aufs I-Tüpfelchen, was er suchte, nämlich den Kältetechnik-Beruf vor Ort in seiner Heimatstadt: „Es ging gleich richtig los und war von Anfang an super. Bis heute habe ich das Gefühl, es wird von Tag zu Tag interessanter.“ Inzwischen hat der 22-Jährige ausgelernt, aber sieht sich auch als fertiger Mechatroniker für Kälte- und Klimatechnik ständig vor neue Herausforderungen gestellt. Die Störungen, zu denen man gerufen werde, seien immer wieder anders, man müsse bei der Fehlersuche ständig neue Probleme lösen und lerne immer wieder dazu. Auf diese Weise will Sebastian Bechtle weiter Arbeitspraxis sammeln und sich irgendwann auch weiterbilden, zum Beispiel als Techniker oder Meister. Auf jeden Fall will er aber bei der Firma Genes in Hof bleiben.
Genauso sieht es sein Kollege Christian Simacek (21). Auch er hat in der Firma Genes eine Ausbildung zum Mechatroniker für Kälte- und Klimatechnik absolviert. Er fand sogar ganz gezielt zu diesem Job: „Im gastronomischen Betrieb meines Onkels interessierte mich besonders die Kühltechnik. Ich wollte wissen, wie das alles funktioniert. So bin ich auf den Beruf gekommen.“
Christian Simacek aus Gattendorf besuchte die Grundschule in Feilitzsch und dann die Wirtschaftsschule in Hof. Eine seiner Lehrerinnen dort war Petra Werland-Genes, die Frau von Firmenchef Richard Genes. Und so ergab sich der Kontakt zur Firma Genes Kältetechnik GmbH wie von selbst. „Nach einem Praktikum bin ich gleich geblieben und habe es nie bereut“, sagt der junge Kältetechniker heute.
Der Übergang von der Schule in den Beruf sei leichtgefallen, weil er bei der Firma Genes in ein junges, nettes Team gefunden habe. Was ihm außerdem gefiel, war der sofortige Praxisbezug: „Ich war vom ersten Tag an mit auf den Baustellen.“ Bis heute schätzt Christian Simacek den handwerklichen Aspekt an seinem Job ganz besonders: „Man bekommt die Grundkenntnisse, um selbst was zu bauen. Das kann man im ganzen Leben gebrauchen.“ Manfred Köhler