Wenn Spazierengehen in der näheren Umgebung fast alles ist, was einem noch erlaubt bleibt, lernt man die Schönheiten direkt vor der Haustür wieder neu schätzen. Jeder weiß, dass Hof mit dem Untreusee und dem Theresienstein gleich zwei unschätzbare Naherholungsgebiete aufbietet, die ideal sind für Bewegung an der frischen Luft. Aber es gibt auch noch andere attraktive Orte, Gegenden und Wege zum Wandern und Radeln in Hof und Umgebung, an die man eher nicht so oft denkt. Hier eine kleine Zusammenstellung für alle, die Abwechslung suchen.
1. Hofer Geschichtswege
Was haben der Hofer Hauptbahnhof, die Claviere am Rähmberg und der Wartturm gemeinsam? Sie alle sind Stationen der Hofer Geschichtswege. Insgesamt 84 Standorte hat der Langnamenverein zu diesem Thema erforscht, in Bild und Text erklärt und durch Wege erschlossen. Die unterhaltsamen und informativen Tafeln ermöglichen es, Hof gleich in doppelter Weise neu zu entdecken: über Geschichten aus der Vergangenheit und die Wege, die diese Stationen in der Gegenwart verbinden. Infos gibt es auf der Homepage der Stadt Hof – am besten einfach „Hofer Geschichtswege“ googeln.
2. Ortskern Bad Steben
Den Bad Stebener Kurpark kennen die meisten Naherholungssuchenden in- und auswendig. Aber wer hat darüber hinaus auch schon die bezaubernden kleinen Wege zwischen Post und Bahnhof erforscht? Erst hier zeigt sich, dass die Schönheit Bad Stebens nicht nur von offizieller Seite gepflegt, sondern von den Anwohnern in privater Eigenleistung ergänzt und mit viel Geschick und Liebe vervollständigt wird.
3. Altstadt Schwarzenbach / Saale
Das Gleiche gilt für die Altstadt von Schwarzenbach an der Saale. Fichtelgebirgsausflügler fahren meist daran vorbei. Man muss aber schon aussteigen und die verwinkelten Gässlein und schmalen Fußgängerbrücken zwischen Erika-Fuchs-Haus und Schloss auf eigene Faust erkunden, um herauszufinden, welches gärtnerische Idyll hier von so manchem Bewohner in Szene gesetzt wird. Besonders zu empfehlen sind auch die Erklärtafeln, die das alte Schwarzenbach und insbesondere die Zeiten Jean Pauls auferstehen lassen.
4. Döbraberg
Ganz bewusst zeigen wir hier ein etwas älteres Foto des Prinz-Luitpold-Turms auf dem Döbraberg aus dem Jahr 2016. Inzwischen hat der Frankenwaldverein hier einiges verbessert. Wer wissen will, was das ist, sollte einfach mal wieder selbst auf dem höchsten Berg des Frankenwaldes vorbeischauen. Viele Wege führen auf den Döbraberg und darum herum. Man kann sie immer wieder anders kombiniert laufen oder radeln und wird den Berg dabei immer wieder neu und dabei erst wirklich in seiner ganzen Pracht und Schönheit begreifen lernen.
5. Felsenpfad Höllental
Wenige Jahre ist es her, da wurde diese Treppe im Ganzen per Hubschrauber angeflogen und an einer besonders steilen Stelle des Felsenpfades im Höllental eingebaut. Die meisten Höllentalbesucher, die am liebsten an der Selbitz entlang von Hölle nach Blechschmiedenhammer und zurück wandern, kennen womöglich weder die Treppe noch überhaupt den Felsenpfad. Dabei gehört dieser Weg zum Schönsten und Interessantesten, was der Frankenwald überhaupt zu bieten hat. Und Info-Tafeln zur Geologischen Entwicklung gibt es als interessante Stationen auf dem Weg noch obendrein.
6. Teufelstisch Waldstein
Wer möglichst viele Attraktionen am Wegesrand sucht, verschlungen wandern und immer wieder staunen will, der kommt um den Waldstein nicht herum. Wohl kaum jemand, der schon öfter hier war, kennt dennoch alles, was es zu entdecken gibt. Ruinen, Aussichtspunkte, Steige, die ungewöhnliche Bärenskulptur, historische Relikte wie der Bärenfang und nicht zuletzt die Saale-Quelle machen den Waldstein zu einem Wandergebiet mit einzigartiger Vielfalt. Liebhaber gruseliger Sagen und spektakulärer Naturmonumente finden beides gleichermaßen am Teufelstisch (Foto).
7. Nordhalben und Ködeltalsperre
Das Örtchen Nordhalben ist nicht nur für sich eine Reise wert und Ausgangspunkt traumhafter Frankenwald-Wanderwege – eine ganz besondere Anlaufstelle ist außerdem die Ködeltalsperre, von der auch die Stadt Hof ihr Trinkwasser mit bezieht. Der 11,5 Kilometer lange, geteerte Rundwanderweg entführt in eine Natur wie im Märchen und ist ideal für Wanderer, Radler und Inline-Skater gleichermaßen.
8. Saaleradweg bis Saaldorf
Für versierte Radler ist der Saaleradweg von Hof bis Saaldorf per E-Bike an einem Tag auf jeden Fall zu schaffen. Warum gerade Saaldorf? Weil man dort für die Mühen des Hinweges noch einmal besonders belohnt wird. Neben bekannten Aussichtspunkten wie dem Marienstein (Foto) und dem Heinrichstein finden sich rund um Saaldorf auch spektakuläre Ausblicke einfach so am Straßenrand, und unten am Wasser locken die Strände der Saale. Hier zeigt sich die Fahrgast-Schifffahrt, die schon in Harra beginnt, mit von ihrer schönsten Seite. Und Spaziergänger können das Jagdschloss Waidmannsheil der Fürsten von Reuß als Ausgangspunkt für kleine Wanderungen durch deren ehemaliges Jagdrevier nutzen.
9. Einfach loslaufen oder ins Blaue radeln
Die erstaunlichsten Entdeckungen macht man, wenn man ein Dorf, eine Region oder auch eine Stadt einfach kreuz und quer ohne Ziel und Plan abläuft oder abradelt. Kleine Verbindungswege, die man sonst nie nimmt, sorgen für neue Blickwinkel oder verblüffende Entdeckungen an Orten, die man eigentlich schon zu kennen meinte. Zu den Kuriosa, die es im Hofer Land zu finden gilt, gehört zum Beispiel diese teils überwucherte Straße in Münchberg, über die man einst aus Richtung Weißdorf in die Stadt gelangte. Texte und Fotos: Manfred Köhler