
Wie bunt und vielfältig ist das Angebot an Ausbildungsplätzen in Hof und Umgebung? Können alle Ausbildungsstellen besetzt werden? Und wie ist die Stimmung unter den Auszubildenden? Um das herauszufinden, hilft nur die Nachfrage vor Ort. Deshalb stellt das Pro-Hof-Magazin Betriebe vor, die ausbilden. Für den neunten Teil haben wir nachgefragt bei Lina Frinzel von der Personalabteilung der Viessmann Kühlsysteme GmbH:
Wie groß ist die Bandbreite an Ausbildungsstellen bei Ihrer Firma – wie viele verschiedene Ausbildungsberufe gibt es?
Wir sind vielfältig aufgestellt mit insgesamt zwei Dualen Studiengängen BWL und Maschinenbau und den sieben Ausbildungsberufen Industriekaufmann, Technischer Produktdesigner, IT Systemelektroniker, Fachlagerist / Fachkraft für Lagerlogistik, Elektroniker für Betriebstechnik, Mechatroniker für Kältetechnik und Industriemechaniker.
Wie viele Auszubildende sind derzeit beschäftigt?
Insgesamt sind es im Moment 15 Auszubildende.
Kommen die Azubis auch von weiter her oder nur aus Stadt und Landkreis Hof?
Die Mehrheit kommt aus dem Landkreis Hof, vereinzelt auch aus Plauen.
Wie gut sind die Chancen, nach der Ausbildung übernommen zu werden?
Die Chancen sind gut, wir bilden für den Eigenbedarf aus.
Wie ist die Stimmung unter den Auszubildenden? Was wird für sie geboten?
Die Stimmung ist sehr harmonisch und zeigt sich in guter Teamarbeit. Wir bieten gemeinsame Azubiprojekte und Benefits für Azubis wie Gleitzeit, Weihnachtsgeld, 30 Tage Urlaub, Fahrtgelderstattung zur Berufsschule, internen Werksunterricht, ein Mentorenprogramm und ein Patenmodel.
Welche Ausbildungsstellen sind derzeit bei der Firma Viessmann Kühlsysteme GmbH noch frei?
Alle Ausbildungsplätze sind noch offen. Interessenten wenden sich bitte an: Lina Frinzel, frzl@viessmann.com oder 09281/814221. Wer sich informieren will, kann uns außerdem bei allen drei jährlichen Messen in Hof antreffen: der Hofer Ausbildungsmesse in der Freiheitshalle, der Contacta Hochfranken und der Unternehmerbörse Hof.
Manfred Köhler
Teambildung wird großgeschrieben
Einmal im Jahr haben die Auszubildenden der Firma Viessmann Kühlsysteme Hof die Wahl: Im Rahmen des Mentorenprogramms dürfen sie sich selbst eine erfahrene Führungskraft des Unternehmens an die Seite stellen. Die Person, von der man ein Jahr lang Ratschläge annehmen und lernen will, kann man sich nicht nur selbst aussuchen – die Führungskräfte bewerben sich bei den Auszubildenden anhand eines Steckbriefes schriftlich um die Mentorenstelle. Mit einem anschließenden Bewerbungsgespräch wird die Auswahl zwischen Mentor und Mentee finalisiert.
Die ungewöhnliche Ausbildungsmaßnahme kommt bestens an. Auch für Stefanie Rödel (17) aus Schwarzenbach am Wald, die im zweiten Lehrjahr als Industriekauffrau steht, war das Mentorenprogramm ein großer Schritt voran. Sie weiß jetzt mehr denn je, wo sie beruflich einmal hin will: „Mein Ziel ist es, mich auch nach der Ausbildung weiterzubilden, um einmal Linienleiterin in der Fertigung zu werden.“
Als sie in der Schule war, hatte Stefanie Rödel noch eine ganze Reihe von Berufswünschen: Frisörin, Kindergärtnerin, Altenpflegerin oder Bürokraft. Ihre Mathelehrerin in der Mittelschule Naila gab ihr zunächst grob die Richtung vor. Durch Ausprobieren, also über verschiedene Praktika, engte Stefanie Rödel ihren Berufswunsch dann weiter ein. Schließlich bewarb sie sich bei zwei Dutzend Hofer Firmen um einen Ausbildungsplatz im Büro. Zu 15 Bewerbungsgesprächen wurde sie eingeladen, eine Stelle hatte sie schon sicher. Aber zu diesem Zeitpunkt wurde ihr endgültig klar, wo ihr Weg hinführte: „Ich wollte in einem Unternehmen mit einer Produktion tätig sein.“
Den Ausbildungsplatz bei der Firma Viessmann Kühlsysteme fand sie dann sehr kurzfristig. Die ersten Tage hat sie als sehr schön in Erinnerung: „In drei Einführungstagen unternahmen wir mit älteren Auszubildenden, Ausbildern und der Geschäftsleitung verschiedene Spiele zur Teambildung. Das hat den Start sehr erleichtert.“ Auch an eine Projektwoche in den Viessmann-Werken in Allendorf (Eder) erinnert sich Stefanie Rödel gern. Rund 100 Teilnehmer wurden in zehn Gruppen eingeteilt und entwickelten ein umweltschonendes Projekt. Ein weiteres Hilfsmittel, um neue Auszubildende optimal zu integrieren, seien die Patenschaften: „Ältere Auszubildende haben uns anfangs begleitet, uns zum Beispiel geholfen den Computer einzustellen, und sie standen in der ganzen Anfangszeit für Fragen zur Verfügung.“
Das gleiche Einführungs-Procedere hat zu Beginn seiner Ausbildung auch Andrej Flat durchlaufen. Der 18-jährige Hofer ist im dritten Lehrjahr der Ausbildung zum Industriemechaniker. Als Schüler der Wirtschaftsschule Hof hatte er davon geträumt, einmal Flugzeugmechaniker zu werden. „Aber da hätte ich von Hof weg gemusst, was ich nicht wollte.“ Über verschiedene Praktika in Hof und Rehau unter anderem im Bereich technisches Produktdesign fand er zu seiner jetzigen Ausbildung, die mit seinen früheren Berufswünschen perfekt harmoniert, denn: „Ich war in Werken sehr gut, zeichne und bastle gern und wusste schon immer, dass ich was Praktisches machen wollte.“
Seinen jetzigen Ausbildungsberuf würde Andrej Flat nicht mehr aufgeben wollen. Zu schätzen weiß er, dass die Arbeitstage sehr abwechslungsreich verlaufen. Man lerne alles Mögliche im Bereich Wartung und Reparatur von Maschinen. Deshalb will er auch genau hier künftig dauerhaft arbeiten, in der Firma Viessmann Kühlsysteme Hof. Sein Fernziel ist es, sich stets weiterzubilden und irgendwann seinen Meister zu machen.
Manfred Köhler