Alleine und selbstbestimmt leben – und dennoch Sicherheit fühlen und Gemeinschaft genießen. Das ermöglicht das Haus Rosengarten im Wölbattendorfer Weg in Hof den Senioren, die dort wohnen. Die Anlage für betreutes Wohnen für Senioren umfasst im Stammhaus am Wölbattendorfer Weg, das Ende der 90er Jahre gebaut wurde, 47 Wohnungen mit rund 42 Quadratmetern und vier mit rund 70; mit dem Neubau an der Ernst-Reuter-Straße sind vor Kurzem noch einmal zwölf Wohnungen mit 50 bis 90 Quadratmetern dazugekommen. Die Wohneinheiten sind hell und freundlich, weitestgehend barrierefrei, und haben allesamt ein Bad und eine kleine Einbauküche.
Das Konzept ist so einfach wie genial: Die Senioren bewältigen ihren Alltag überwiegend eigenständig und bekommen dabei genau so viel Unterstützung wie sie wollen und brauchen. „Vielen Menschen ist wichtig, dass einfach jemand da ist“, weiß Objektbetreuerin Barbara Müller, die seit 2005 für das Haus Rosengarten verantwortlich zeichnet. Wenn die Spüle verstopft ist, wenn es zusätzlich pflegerischen Bedarf gibt, wenn Hilfe bei der Alltagsbewältigung benötigt wird, oder wenn es einem Bewohner nicht gut geht, ist jemand da, der zuhört und Rat weiß. In der Grundbetreuungspauschale, die alle Bewohner bezahlen, sind Leistungen wie allgemeine Beratung und Fachberatung, die Vermittlung von Pflegedienstleistungen je nach individuellem Pflegegrad, Kontaktaufnahme zum Hausarzt oder Vermittlung von handwerklichen Reparaturarbeiten inklusive.
Auch für Freizeitgestaltung ist gesorgt: Wer möchte, kann an den vielfältigen Angeboten der Bewohnerbetreuerin Angela Elsner teilnehmen, die überwiegend im Gemeinschaftsraum, dem Herzstück des Gebäudes, stattfinden. „Wir wollen den Bewohnern das Gefühl geben, dass sie nicht alleine sind. Damit sie ihre kognitiven Fähigkeiten möglichst lange behalten, wollen wir sie sowohl geistig als auch körperlich bewegen – und das mit viel Spaß.“ So mancher Bewohner lehnte die Gemeinschaftsangebote zunächst ab, schaute irgendwann aber unverbindlich vorbei, was es denn da immer zu lachen gebe, und kam schließlich mit Begeisterung wieder.
Das bunte Programm umfasst gesellige Kaffeenachmittage, Fachvorträge, Mal- und Bastel-Einheiten, Feste, Ausflüge, Bewegungsstunden und vieles mehr. Angela Elsner macht den Senioren Mut zu Dingen, die sie noch nie gemacht haben, und probiert gerne neue Kunsttechniken aus. Aktuell findet im Gemeinschaftsraum eine Ausstellung von Kunstwerken statt, die bei diesen Gelegenheiten entstanden sind, und käuflich erworben werden können. „Damit nehmen wir Geld für weitere Aktivitäten ein. Das macht alle, die mitgemacht haben, natürlich auch stolz.“
Mit dem BRK, das ab 1. Januar neuer Träger der Einrichtung ist und über den auch das BRK Hausnotrufsystem angeboten wird, hat das Haus Rosengarten einen starken Partner an der Seite. „Das war ein Glücksfall für uns“, erzählt Barbara Müller, die sich schon lange mit dem Gedanken an eine Erweiterung der Einrichtung getragen hat. Der Nachbar BRK suchte neue Räume für die Rettungswache und eine Tagespflege – und so entschloss man sich, gemeinsam an der Ernst-Reuter-Straße anzubauen. Das Interesse an den Wohnungen ist ungebrochen groß, was nicht zuletzt daran liegt, dass Bäcker, Metzger, Einkaufszentrum, Post, Drogeriemarkt und Apotheke nicht weit entfernt sind. Auch Innenstadt, Theater oder Freiheitshalle sind gut erreichbar. Barbara Müller stieß damals auf das Haus Rosengarten, weil sie eine Wohnung für ihre Eltern suchte. Sie hat sich des Objekts angenommen, weil die Wohnform des betreuten Wohnens sie sofort überzeugt hat, und sie hat das Haus mit viel Engagement weiterentwickelt und ausgebaut. Die gute Stimmung im Gemeinschaftsraum und die große Nachfrage nach Wohnungen geben ihr Recht… Sandra Langer
Informationen über freie Wohneinheiten im Haus Rosengarten gibt es bei Barbara Müller, Telefon 09281/8501883, E-Mail haus-rosengarten@gmx.de.