Wie bunt und vielfältig ist in Hof und Umgebung das Angebot an Ausbildungsplätzen? Können alle Ausbildungsstellen besetzt werden? Und wie ist die Stimmung unter den Auszubildenden? Um das herauszufinden, hilft nur die Nachfrage vor Ort. Deshalb stellt das Pro-Hof-Magazin jeden Monat einen Betrieb oder eine Institution vor, die ausbildet. Diesmal haben wir nachgefragt bei Daniela Haag, Ausbildungsleiterin der Sparkasse Hochfranken:
Wie groß ist die Bandbreite an Ausbildungsstellen bei der Sparkasse Hochfranken?
Die Sparkasse Hochfranken bildet nur Bankkaufleute aus, die während ihrer Ausbildung die verschiedensten Abteilungen im Haus kennenlernen. Nach der Ausbildung stehen den frisch gebackenen Bankkaufleuten zahlreiche Möglichkeiten der individuellen Weiterbildung und Spezialisierung offen.
Wie viele Auszubildende sind derzeit beschäftigt?
Aktuell haben wir elf Azubis. Im Herbst werden acht bis zehn neue dazukommen.
Sind alle Stellen besetzt?
Einige wenige der Ausbildungsstellen für den Herbst 2019 sind aktuell noch frei.
Kommen die Azubis auch von weiter her oder nur aus Hochfranken?
Derzeit stammen fast alle Auszubildenden aus den Landkreisen Hof und Wunsiedel. Einer kommt aus Hirschberg.
Wie gut sind die Chancen, nach der Ausbildung übernommen zu werden?
Die Übernahmechancen in unserem Haus sind sehr gut, da wir nicht mehr junge Menschen ausbilden, als wir auch einstellen wollen. Sprich: Wer seine Ausbildung mit guten Leistungen absolviert und sich auch in der Praxis bewährt, wird gerne übernommen.
Worauf legt die Sparkasse bei der Ausbildung Wert?
Die Sparkasse legt Wert auf engagierte, kommunikative Menschen, die gerne im Team arbeiten und denen es Freude bereitet, unseren Kunden bei der Erfüllung ihrer Wünsche und Absicherung ihrer Lebensrisiken zu helfen.
Wie ist die Stimmung unter den Auszubildenden?
Dank verschiedenster interessanter Projekte und gemeinsamer Team-Tage ist die Stimmung unter den Azubis sehr gut.
Was schätzen die Mitarbeiter an der Sparkasse als Arbeitgeber?
Für viele ist die Sparkasse wie eine Familie, sie kommen gerne hierher und freuen sich über den guten Zusammenhalt der Mitarbeiter. So ist auch schon manche Freundschaft entstanden.
Gibt es gemeinsame Projekte – sei es berufsbezogen oder in der Freizeit?
Im Bereich der Azubis wäre hier das Projekt „Digitalisierung in der Ausbildung“ zu nennen. In der Freizeit organisiert die Arbeitnehmervertretung der Jugendlichen JAV diverse Veranstaltungen. Neben Weihnachtsfeier oder Betriebsausflug treffen sich auch einzelne Abteilungen gerne zu gemeinsamen Unternehmungen. Der Sportclub der Sparkasse Hochfranken bietet ein buntes Angebot für alle sportinteressierten Kollegen.
Wo können sich Interessenten hinwenden?
An mich unter: Daniela Haag, Sparkasse Hochfranken, Schillerstraße 3, 95100 Selb, Telefon 09281/817-1255 oder daniela.haag@sparkasse-hochfranken.de. Auf unserer Website gibt es zudem die Möglichkeit einer Online-Bewerbung. Manfred Köhler
Warum sich Auszubildende bei der Sparkasse so wohl fühlen
Daniela Haag weiß noch auf den Tag genau, wann sie als Auszubildende bei der damaligen Stadtsparkasse Hof anfing und wie sich das anfühlte: „Mein erster Tag war der 15. September 1993, und ich empfand die Kollegen von Anfang an als Familie.“
Weil sie selbst als junger Mensch so gute Erfahrungen gemacht hat, versucht Daniela Haag nun, es auch den heutigen Auszubildenden so angenehm wie möglich zu machen. Seit zehn Jahren ist sie Ausbildungsleiterin bei der Sparkasse Hochfranken, und sie legt vor allem Wert darauf, bei den Vorstellungsgesprächen eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, denn: „Ich will kein aufgeregtes Huhn vor mir sitzen haben, sondern möglichst viel von der Persönlichkeit der Bewerber kennenlernen.“
Dass sie damit richtig liegt, können ihre Auszubildenden nur bestätigen: „Ich war vor meinem Vorstellungsgespräch sehr nervös“, erinnert sich Carolin Sopa aus Hof. „Aber ich wurde so freundlich empfangen, dass meine Angst ganz schnell weg war.“ Die 21-Jährige absolviert ihre Ausbildung in der Filiale in Krötenbruck und fühlt sich dort so wohl, dass sie am Liebsten dauerhaft bleiben würde.
Dieser völlige Einklang mit einer Arbeitsstelle gelang Carolin Sopa nicht auf Anhieb. Als Absolventin der Wirtschaftsschule Hof durchlief sie zunächst eine Ausbildung bei einem Discounter. „Damals hatte ich genug von der Schule und wollte unbedingt arbeiten“, erinnert sie sich. Gefallen habe ihr an dem zunächst gewählten Beruf der Kundenkontakt. „Aber die harte körperliche Arbeit dort wollte ich nicht für den Rest meines Lebens machen.“
Also kehrte die junge Frau doch erst noch mal zurück in die Schule, holte an der BOS Hof ihr Abitur nach und wurde durch Freunde auf die Ausbildung bei der Sparkasse aufmerksam. Hier hat sie nun genau das, was sie sich immer wünschte: ständigen Kundenkontakt. Und gerade so viel Computerarbeit, dass es nicht zu viel wird.
Ihre Kollegin Marina Ludwig aus Unterkotzau sieht das ganz ähnlich. Auch sie liebt den Umgang mit Kunden und möchte nicht zu viel vor dem PC sitzen. Die heute 16-jährige Sparkassen-Auszubildende im ersten Lehrjahr schnupperte noch während ihrer Realschulzeit im Rahmen eines Praktikums in den Beruf der Industriekauffrau hinein. „Das hat mir gar nicht gefallen“, erzählt sie. „Mir hat der Kontakt mit Menschen gefehlt.“ Auch Marina Ludwig kam dann über Freunde auf die Sparkasse, ließ sich zunächst von der Arbeitsagentur zu diesem Berufsfeld beraten, machte einen Infotag mit, bewarb sich – und wurde genommen. Schon nach wenigen Tagen bei der Sparkasse wusste sie: „Hier fühle ich mich wohl.“
Dass dieses Gefühl kein Zufall ist, erfährt man, wenn man sich mit Ausbildungsleiterin Daniela Haag unterhält. Sie legt viel Wert darauf, es den jungen Leuten bei der Sparkasse so angenehmen wie möglich zu machen. Das geht schon mit dem Weg zur Arbeit los: „Ich sitze auch schon mal mit Landkarte und Fahrplänen da und suche nach dem idealen Einsatzort, den der jeweilige Auszubildende mit öffentlichen Verkehrsmitteln am besten erreichen kann“, berichtet sie. Auch im Berufsalltag ist Zwang kein Thema. Die Auszubildenden sollen selbst was machen dürfen, sich ausprobieren können und neugierig sein, denn: „Ich sehe mich nicht so sehr als Lehrerin, sondern will vor allem Unterstützung bieten.“
Das betrifft auch die Karriere. Ob nach der Ausbildung ein spezieller Einsatzort gewünscht wird oder eine bestimmte Art von Weiterbildung, zum Beispiel zum Fachwirt, die Ausbildungsleiterin versucht, es möglich zu machen. Und natürlich könne es auch vorkommen, dass sich jemand ganz anders orientieren will. „Ich bin traurig über jeden, der weggeht“, sagt Daniela Haag, „aber ich habe natürlich Verständnis. Man übt seinen Beruf 40 Jahre aus, da ist Freude an der Arbeit das Wichtigste.“ Ihr Motto bei der Sparkasse lautet daher auch: Mit Spaß erfolgreich werden.